London – Die Wirkungskraft des europäischen Rettungsfonds EFSF soll laut einem Pressebericht durch eine teilweise Versicherung von Staatsanleihen verfünffacht werden. Die Ausleihungskapazität von derzeit 440 Milliarden Euro würde so einen Effekt von über zwei Billionen Euro haben. Darauf hätten sich Deutschland und Frankreich geeinigt, erfuhr die britische Tageszeitung «The Guardian» (Online-Ausgabe) aus EU-Kreisen.
Nach den genannten Zahlen würde beispielsweise ein Kreditausfall von italienischen und spanischen Anleihen von bis zu 20 Prozent abgesichert werden. Der EFSF würde damit zu einem Kreditversicherer.
Das Haftungsrisiko für die Steuerzahler würde bei einer Versicherungslösung nicht steigen, da die privaten Gläubiger bei einem Kreditausfall die Verluste, die über den versicherten Teil hinausgehen würden, selber tragen müssten. Die Idee, dem EFSF eine Banklizenz zu geben, dürfte damit vom Tisch sein. Der EFSF hätte damit die Möglichkeit bekommen, sich bei der Europäischen Zentralbank (EZB) zu refinanzieren. Die EZB hatte sich allerdings gegen diese Möglichkeit gesträubt.
Zudem hätten sich Deutschland und Frankreich auf einen Rekapitalisierung von Banken geeinigten, berichtet der «Guardian». Diese sollten eine Eigenkapitalrendite von neuen Prozent erreichen. Die Kosten dürften sich auf insgesamt rund 100 Milliarden Euro belaufen. EU-Kreise erwarten demnach nicht, dass hierfür Unterstützungen durch den Staat oder den EFSF notwendig werden. (awp/mc/gh)