Frankfurt – Die Digitalwährung Bitcoin hat zum Wochenstart deutlich zugelegt. Auf der Handelsplattform Bitstamp kostete die nach Marktwert grösste Kryptowährung am Montag bis zu 39’850 US-Dollar. Das ist der höchste Stand seit Mitte Juni. Im Tagesvergleich legte der Kurs um bis zu 15 Prozent zu. Auch andere Internetwährungen wie Ether, XRP oder Dogecoin legten prozentual zweistellige Kursgewinne hin.
Am Montagvormittag notiert der Bitcoin wieder etwas unter den jüngsten Hochs bei rund 38’200 Dollar und damit knapp 10 Prozent höher als noch am Vortag. Anfangs vergangener Woche wurde der Bitcoin noch unter 30’000 Dollar gehandelt.
Amazon sucht Krypto-Experten
Am Markt wurden die Aufschläge mit Spekulationen um den Onlineriesen Amazon begründet. Auf Grundlage einer Stellenanzeige für eine Führungsposition im Kryptobereich machten Überlegungen die Runde, Amazon könnte künftig Digitalwährungen wie Bitcoin als Zahlungsmittel akzeptieren. Das Gerücht erinnert an die zeitweise Annahme von Bitcoin durch den Elektroautobauer Tesla, die für das Rekordhoch von Bitcoin im April von knapp 65’000 Dollar mitverantwortlich war.
Unterstützung erhielten Kryptoanlagen zuletzt auch durch Äusserungen von Tesla-Chef Elon Musk, der sich gegenüber Bitcoin etwas versöhnlicher zeigte. Galt Musk lange als reger Unterstützer der Ur-Kryptowährung, sorgte er im Mai mit einer überraschenden Abkehr für einen Kurseinbruch. Hintergrund seiner Skepsis war der hohe Stromverbrauch während der Erzeugung (Mining) von Bitcoins durch aufwendige Computer-Rechenprozesse.
Viele setzten auf Abwärtstrend
Da zudem viele Marktteilnehmer jüngst auf eine weitere Kurskorrektur setzten, ergab sich nun zu Wochenbeginn laut Timo Emden eine besondere Konstellation am Markt: «Verantwortlich für den rasanten Kursaufstieg dürfte mit hoher Wahrscheinlichkeit ein klassischer Short-Squeeze gewesen sein» so der Analyst von Emden Research.
Gemeint ist damit, dass Investoren, die auf fallende Kurse gesetzt hatten, nun ihre sogenannten Leerverkaufspositionen durch Zukäufe decken mussten. «Anders lässt sich dieser Sprung in dieser Art und Weise nicht erklären», ergänzt Emden. (awp/mc/pg)