Zürich – Der Start eines ersten Bitcoin-ETF an der Wall Street beflügelt die Anhänger der Kryptowährungen. Nach einem stetigen Anstieg in den vergangenen Tagen kletterte der Bitcoin am Mittwochmittag zeitweise über 66’000 Dollar und übertraf damit sein im Frühling erreichtes Allzeithoch von rund 64’900 Dollar.
Auf der Handelsplattform Bitstamp kostete die grösste Kryptowährung am Mittwochnachmittag in der Spitze 66’299 Dollar, was einem Anstieg um über 20 Prozent gegenüber dem Stand vor Wochenfrist entspricht. Die Marktkapitalisierung des Bitcoin klettert ebenfalls deutlich auf 1,25 Billionen Dollar, nachdem sie Mitte des Monats wieder die Billionen-Marke durchbrochen hatte.
Akzeptanz gewinnen
Seit Tagen elektrisiert die Ankündigung des ersten Bitcoin-ETF die Krypto-Anleger. Dass der am Dienstag an der New Yorker Börse gestartete ETF nicht auf eigentlichen Bitcoins sondern auf Terminkontrakten (Futures) auf Bitcoin beruht, tut der Begeisterung offenbar keinen Abbruch. Die Erkenntnis bleibe, dass Kryptowährungen – und allen voran der Bitcoin – damit noch ein Stück näher an den weltweiten Finanzmarkt heranrückten und an Akzeptanz gewinnen würden, meinte ein Investor.
«Die Preisfantasien der Anleger haben nun neue Nahrung erhalten. Dies ist ein Weckruf an die gesamte Branche mit womöglich grossen Folgewirkungen. Die Schleusen des ETF-Marktes sind für den Krypto-Markt spätestens seit gestern geöffnet», sagt Analyst Timo Emden vom deutschen Emden Research. Neben dem Kapitalzufluss werde der Branche mehr als eine Prise Seriosität auf dem steinigen Weg zu einer anerkannten Anlageklasse verliehen.
«Dass sich die US-Aufsichtsbehörde Securities Exchange Commission (SEC) nicht mehr als Spielverderber in puncto Bitcoin-ETFs erweist, nährt die Hoffnung auf eine sukzessive Ausweitung der Produktpalette an spezifischen Kryptofonds, welche an den Kassamarkt gekoppelt sind. Spätestens jetzt kann die Wall Street Bitcoin und Co nicht mehr ignorieren», sagt Emden. (awp/mc/pg)