Bitcoin-Kurs rutscht weiter ab
Chicago – Die Kurskapriolen beim Bitcoin halten die Anleger weiter in Atem. In der Nacht zum Mittwoch brach die Kryptowährung weiter ein, nachdem sie am Wochenende noch auf die Marke von 20’000 Dollar zugesteuert war. Bereits am Dienstag war an der Börse CME die Referenzrate auf rund 18’000 Dollar abgerutscht, zur Wochenmitte mussten sich Anleger zuletzt im Handel mit rund 16’500 Dollar zufrieden geben. Dies ist der grösste Einbruch seit Beginn des Futurehandels am 10. Dezember.
Zur Unsicherheit trug auch bei, dass der überraschend von der wichtigen Handelsplattform Coinbase bekannt gegebene Handel mit Bitcoin Cash, einer Abspaltung des Bitcoin, schon kurz nach dem Start wieder eingestellt wurde. Zuvor hatte der Bitcoin Cash bei Coinbase den Wert auf anderen Handelsplattformen deutlich überstiegen. Coinbase untersucht nun nach eigenen Angaben einen möglichen Insiderhandel. Auslöser des Verdachts ist der kurzfristige Preisanstieg des Bitcoin auf anderen Handelsplattformen, bevor Coinbase den eigenen Handel ankündigte, wie der Chef der Handelsplattform, Brian Armstrong, in einem Blog im Internet erläuterte.
Mitarbeiter Handel mit Bitcoin Cash untersagt
Dabei fand er klare Worte: Sollte Coinbase einen Hinweis darauf finden, dass Mitarbeiter oder Vertragsnehmer die Geheimhaltungspolitik seines Unternehmens verletzt hätten, werde dies zur sofortigen Entlassung und zu entsprechenden rechtlichen Massnahmen führen, schrieb Armstrong. Coinbase hatte demnach seiner Belegschaft und Vertragsnehmern bereits vor mehr als einem Monat den Handel mit Bitcoin Cash ausdrücklich untersagt und alle Betroffenen zur Geheimhaltung der Pläne für den Handel mit der Kryptowährung verpflichtet. Bislang habe Coinbase aber keine konkreten Hinweise auf ein mögliches Fehlverhalten, ergänzte Armstrong.
Südkoreanische Bitcoin-Börse schliesst nach Hackerangriff
Ausserdem wurde eine südkoreanische Handelsplattform für Bitcoin Opfer eines Hackerangriffs. Die Börse «Youbit» werde geschlossen und seine Zahlungsunfähigkeit erklären, teilte Yapian, der Inhaber der Börse, in der Nacht auf Mittwoch mit. Etwa 17 Prozent aller Bitcoin-Einlagen seien durch den Angriff verloren gegangen. Die verheerende Attacke ist nicht der erste seiner Art. Schon im April war die Börse Opfer eines Hackerangriffs geworden. Youbit war keine sonderlich bekannte Bitcoin-Börse. Allerdings gilt Südkorea als eine Hochburg für Digitalwährungen wie Bitcoin, weil diese in der Bevölkerung sehr beliebt sind.
Zahlreiche Wirtschaftsfachleute und ranghohe Politiker hatten zuletzt eine stärkere Kontrolle der Digitalwährung gefordert. Die Börse CME in Chicago hatte ihren Handel mit Terminkontrakten auf den Bitcoin am vergangenen Montag aufgenommen und war damit der US-Börse CBOE gefolgt, die den Future-Handel eine Woche zuvor gestartet hatte. (awp/mc/pg)