Frankfurt – Die bekannteste Kryptowährung Bitcoin hat zum Wochenstart ihren jüngsten Höhenflug fortgesetzt. Am Montagmorgen wurde ein Bitcoin auf der Handelsplattform Bitstamp zuletzt bei etwas mehr als 8700 US-Dollar und damit rund sieben Prozent höher als noch am Freitag gehandelt. Damit baute der Bitcoin die Gewinne der vergangenen Monate aus und stieg auf den höchsten Stand seit etwas mehr als einem Jahr. Seit Ende 2018 legte der Kurs um rund 130 Prozent zu.
Trotz der jüngsten Kursgewinne ist der Bitcoin aber noch weit von seinen Höchstständen im Dezember 2017 bei fast 20’000 Dollar entfernt. Wegen der starken Kursschwankungen warnen Experten immer wieder vor den Risiken des Bitcoin. Die Europäische Zentralbank (EZB) verweist etwa neben den starken Kursveränderungen auf den mangelnden rechtlichen Schutz für Anleger.
Bitcoin-Experte Timo Emden von Emden Research sieht in den vergleichsweise geringen Handelsvolumen über das Wochenende einen möglichen Grund für die Rally zum Wochenstart. Plötzliche Preisaufschläge seien dann keine Seltenheit. Zudem könnte es sein, dass Anleger rund ein Jahr vor der nächsten erwarteten Verknappung bei der Produktion, dem so genannten «Mining» oder zu Deutsch «Schürfen», der Kryptowährung wieder stärker in Bitcoins investieren.
Gewisse Torschlusspanik
«Anleger legen derzeit eine gewisse Torschlusspanik an den Tag», schrieb Emden in einer Kurzstudie. Grund dafür sei das sogenannte «Halving». Dieses wurde beim Bitcoin im Gegensatz zu den meisten anderen Kryptowährung bereits mit der Erfindung vor zehn Jahren mit in den Code eingebaut. Durch diesen Mechanismus wird die Belohnung für das Bereitstellen von Rechenleistung, um Bitcoin-Transaktionen zu bearbeiten und zu verifizieren, in regelmässigen Abständen halbiert.
Damit soll das Wachstum der Währung kontrolliert werden. Von den auf maximal 21 Millionen Stück limitierten Bitcoins wurden durch das Schürfen bereits 17,6 Millionen erschaffen. Nach dem nächsten anstehenden Halving, das für Ende Mai 2020 erwartet wird, wird das Bereitstellen der Rechenleistung nur noch mit 6,25 Bitcoins entlohnt – statt wie derzeit mit 12,5 Bitcoins. 2009 hatten Schürfer noch 50 Einheiten der Kryptowährung erhalten. (awp/mc/ps)