Frankfurt – Der Bitcoin hat die nächste Runde Rekordmarke überwunden. Nachdem die bekannteste Kryptowährung am Mittwochmorgen erstmals mehr als 12’000 US-Dollar gekostet hatte, stieg sie am Abend auch noch über 13’000 Dollar. Auf der grossen Handelsplattform Bitstamp wurden in der Spitze fast 13’085 Dollar je Bitcoin erreicht.
Als wesentlicher Grund für den jüngsten Kurssprung gilt die baldige Einführung von Terminkontrakten auf Bitcoins. Damit stösst die Digitalwährung in das traditionelle Finanzgeschäft vor. Das dürfte vor allem Profianleger anlocken, was vielen Bitcoin-Fans aber weniger gefallen dürfte. Denn «Mainstream» war gerade nicht die ursprüngliche Idee hinter der Digitaldevise. Vielmehr sollte eine Alternative zu klassischen Währungen wie Euro und Dollar geschaffen werden.
US-Behörde gibt grünes Licht für Bitcoin-Futures
Vergangenen Freitag hatte die US-Behörde CFTC grünes Licht für Bitcoin-Futures gegeben. Die US-Börse CBOE will Ende der Woche den ersten Bitcoin-Future in den Handel bringen, eine Woche später will die Chicago Mercantile Exchange (CME) folgen. Auch bei der japanischen Tokyo Financial Exchange wird über die Einführung eines Bitcoin-Futures nachgedacht.
Durch die Einführung der Terminkontrakte werden Bitcoins für institutionelle Investoren besser handelbar. Einerseits können diese sich gegen künftige Preisschwankungen absichern. Andererseits kann aber auch auf künftige Kursentwicklungen spekuliert werden. Für Neil Wilson von ETX Capital stellt die Einführung von Terminkontrakten den Versuch dar, den Bitcoin anderen Anlageformen anzugleichen. Auch das dürfte nicht unbedingt im Sinne aller Bitcoin-Fans sein.
Zu Jahresbeginn stand der Wert des Bitcoin noch bei 1000 Dollar. Seither ist er auf einer rasanten Rekordjagd, die sich in den vergangenen Monaten zunehmend beschleunigt hat und mit teils hohen Kursschwankungen einhergeht. Notenbanker und Regulierungsbehörden warnen deshalb vor der Unberechenbarkeit der Digitalwährung. Zuletzt bezeichnete der Chef des nordeuropäischen Bankkonzerns Nordea, Casper von Koskull, den Bitcoin als «absurde» Konstruktion, die jeder Logik widerspreche. (awp/mc/ps)