Bitcoin unter Druck – Südkorea will gegen «irrationale» Spekulation vorgehen
Frankfurt / Seoul – Die Angst vor einer strengeren staatlichen Regulierung in Südkorea hat den Bitcoin am Donnerstag stark unter Druck gebracht. Der Kurs der umstrittenen Kryptowährung rutschte auf der Handelsplattform Bitstamp zeitweise unter die Marke von 14’000 US-Dollar. Zuletzt notierte der Bitcoin noch 7,90 Prozent im Minus bei 14’150,68 Dollar.
Zur Wochenmitte hatte sich der Kurs noch auf mehr als 16 000 Dollar erholt, bevor er wieder bröckelte. Am Donnerstag beschleunigte sich die Talfahrt dann, nachdem die südkoreanische Regierung laut über Massnahmen zur Eindämmung der Spekulation mit dem Bitcoin nachgedacht hatte. Das Land will bei Geschäften mit Digitalwährungen auf eine Bekanntgabe der Namen der Transaktionspartner setzen. Zudem wird über die Schliessung von Krytowährungsbörsen nachgedacht. Die Regierung begründete das mit irrationalen Auswüchsen bei der Spekulation.
Kurs binnen Jahresfrist verzwanzigfacht
Der Bitcoin ist die bekannteste der ursprünglich als Zahlungsmittel kreierten Digitalwährungen. Anfang des Jahres kostete ein Bitcoin noch weniger als 1000 Dollar; Mitte Dezember dann schon fast 20′ 000 Dollar. Angetrieben wurde die Entwicklung zuletzt auch von der Auflegung von Terminkontrakten durch zwei grosse US-Börsen. Spekulanten können nun aber auch recht einfach auf fallende Kurs setzen.
Vertreter der klassischen Finanzwelt beäugen den Bitcoin schon länger skeptisch. Angesichts des rasanten Kursanstiegs wurde sogar der Vergleich mit der berühmten niederländischen Tulpenmanie im 17. Jahrhundert bemüht. Damals waren die Preise für Tulpenzwiebeln rasant gestiegen, bevor die Blase schliesslich platzte.
Erst kurz vor Weihnachten hatte auch die deutsche Finanzaufsicht gewarnt. «Es handelt sich um höchst spekulative Vorgänge mit der Möglichkeit des Totalverlustes», hatte der Präsident der Aufsichtsbehörde Bafin, Felix Hufeld, der «Bild»-Zeitung gesagt. Es werde «Exzesse geben, die bittere Verlierer produzieren» würden. Hufeld rät daher zu höchster Vorsicht. Ein Anleger müsse wissen, «dass er im schlimmsten Fall sein ganzes Geld verlieren kann.» (awp/mc/ps)