Zürich – Die Basler Kantonalbank ist mit ihrer Tochter Cler noch nicht da, wo sie sein will. Das sagte der neue BKB-Chef Basil Heeb im Interview mit der «Finanz und Wirtschaft». Es würden weitere Investitionen nötig sein, um die Marke schweizweit bekanntzumachen.
Mit den bisherigen Investitionen in die Positionierung und die Digitalisierung erklärt sich Heeb auch den seit Jahren stagnierenden Gewinn der Bank Cler. «Das schlägt sich in den Zahlen nieder.»
Auf die Frage, wie er gegen grosse Namen wie die UBS, die Credit Suisse oder die Raiffeisenbank ankommen wolle, sagte der BKB-Chef in dem am Mittwoch veröffentlichten Interview: «Zugegeben, wir sind noch nicht da, wo wir sein wollen.» Das zeige die Messung des Bekanntheitsgrads, die regelmässig gemacht werde.
Ein Vorteil sei aber, dass Cler mit der Banking-App Zak eine junge, digitale Generation anspreche. «Das hat Potenzial.» 90 Prozent der Zak-Nutzer seien Neukunden. Im ersten Jahr hat Zak 14’000 Nutzer gewonnen. Aktuelle Nutzerzahlen sollen mit dem Halbjahresbericht am 25. Juli veröffentlicht werden.
Keine Ziele für Zak
Bei den Zielen für die Nutzerzahlen von Zak gab sich Heeb indes bedeckt. Bei der Lancierung wurde einst das Ziel von 200’000 Neukunden bis 2021 kommuniziert. «Es ist schwierig, Prognosen zu stellen», sagte er in dem Interview. Das Thema werde aber durch die Markteintritte von Neobanken wie Neon, Revolut und N26 stärker wahrgenommen, wovon auch Zak indirekt profitiere. Heeb übernahm sein Amt erst Anfang April von Guy Lachappelle, der als Präsident zu Raiffeisen wechselte.
Die BKB hatte Ende Juni bekanntgegeben, die Organisation des Konzerns nach der vollständigen Übernahme der Bank Cler umzubauen. Teil des Prozesses sei die Zentralisierung von Funktionen und Knowhow, sagte Heeb dazu. Zentralisiert werde jedoch nur an den Stellen, die den Markenauftritt nicht beeinflussten.
Stellenabbau
Von den Anpassungen der Konzernstrukturen werden bis zu 150 Mitarbeitende betroffen sein. Dabei könnten in den nächsten zwei Jahren bis zu 40 Stellen abgebaut werden. «Aufgrund der langen Integrationsphase gehen wir davon aus, dass wir einen grossen Teil des Stellenabbaus über natürliche Fluktuationen abfedern können», so Heeb. (awp/mc/pg)