BKB im ersten Halbjahr mit Gewinnanstieg
(Foto: BKB)
Basel – Die Basler Kantonalbank (BKB) hat im ersten Halbjahr 2015 im Stammhaus bei einem höheren Geschäftsvolumens den Gewinn verbessert. Profitieren konnte die BKB von einem stark gestiegenen Handelsgeschäft. Zudem war das Halbjahr von einer Reihe von Sonderfaktoren geprägt, darunter vom Verkauf der Swisscanto-Beteiligung wie auch vom Vergleich mit den deutschen Behörden im Steuerstreit.
Unter dem Strich resultierte ein um 17% höherer Reingewinn von 41,7 Mio CHF, wie den am Donnerstag publizierten und erstmals nach den neuen Rechnungslegungsvorschriften erstellten Halbjahreszahlen zu entnehmen ist. Der Geschäftserfolg wurde dagegen von dem Ende Mai bekanntgegebenen Vergleich mit Deutschland belastet und verminderte sich um 36% auf 45,6 Mio CHF.
Im BKB-Konzern, der neben der Basler Kantonalbank im wesentlichen auch die Bank Coop umfasst, resultierte derweil ein Rückgang des Konzerngewinns um 4,0% auf 56,4 Mio CHF. Der Geschäftserfolg belief sich im Konzern auf 69,3 Mio CHF entsprechend einem Rückgang um 42%.
Starkes Handelsgeschäft
Der Geschäftsertrag erhöhte sich im Stammhaus derweil um 4,1% auf 188,5 Mio CHF. Klarer Treiber war dabei das Handelsgeschäft, wo der Ertrag um 45% auf 37,7 Mio CHF anzog. Der Wegfall der Untergrenze zum Euro im Januar und die stärkeren Marktschwankungen hätten zu höheren Aktivitäten und zu zunehmenden Absicherungsbedürfnissen der Kunden geführt, erläutert die BKB in ihrer Medienmitteilung.
Im Zinsengeschäft resultierte dagegen bei leicht tieferen Ausleihungen ein Rückgang des Brutto-Zinserfolgs um 7,7% auf 87,1 Mio CHF, nach Berücksichtigung der Wertberichtigungen ging der Netto-Zinserfolg noch um 3,8% auf 87,3 Mio CHF zurück. Einen deutlichen Rückgang musste das Institut dagegen im Kommissions- und Dienstleistungsgeschäft hinnehmen. Hier bekam die BKB die Weitergabe von Vertriebsentschädigungen für Anlageprodukte an Kunden zu spüren. In der Folge sank der Erfolg um 12% auf 39,7 Mio CHF.
Bank Coop-Mitarbeitende übernommen
Der Geschäftsaufwand ging um 1,2% auf 96,8 Mio CHF zurück, was allerdings vollumfänglich auf eine tiefere Gewährsträger-Abgeltung zurückzuführen war. Die Cost/Income Ratio verbesserte sich in der Folge auf 51,4% (VJ 54,1%).
Sowohl der Personal- wie der Sachaufwand fielen dagegen höher aus. Im Rahmen des Konzernumbaus hatte die BKB per Anfang Mai 50 Mitarbeitende von der Tochtergesellschaft Bank Coop übernommen. Auch der Sachaufwand fiel wegen der verschiedenen strategischer Initiativen zur Neuausrichtung der Bank höher aus.
Tieferes Hypothekarvolumen
Neben der Rückstellung für die Einigung mit den deutschen Behörden in Höhe von 38,6 Mio EUR verbuchte die BKB einen ausserordentlichen Erfolg aus der Aufwertung der Partizipationsscheine im Eigenbestand. Dieser Erfolg sowie der Verkaufsgewinn aus der Beteiligung an Swisscanto führten zu einer Verstärkung der Reserven für allgemeine Bankrisiken um 119 Mio CHF.
Die Bilanzsumme im Stammhaus erhöhte sich im Vergleich zu Ende 2014 um 0,6% auf 22,8 Mrd CHF. Die Kundenausleihungen gingen um 2,0% auf 12,8 Mrd CHF zurück, bei den Hypothekarforderungen resultierte ein Rückgang des Volumens um 0,6% auf 9,9 Mrd CHF. In dem tendenziell überhitzten Immobilienmarkt verzichte man «bewusst auf ein volumengetriebenes Wachstum». Die Kundenvermögen bildeten sich derweil um 7,4% auf 24,9 Mrd CHF zurück.
Stabiles 2015 erwartet
Bezüglich US-Steuerstreit erachtet die BKB die Ende 2013 gebildete Rückstellung von 100 Mio CHF für die Verfahrenskosten und eine mögliche Busse als weiterhin der derzeitigen Risikoeinschätzung entsprechend und belässt diese somit unverändert. Beim Aufbau einer «Beraterbank» sieht sich das Institut zudem auf Kurs.
Das zweite Halbjahr hänge zu einem grossen Teil von der unsicheren Entwicklung an den Finanz- und Devisenmärkten ab, so die BKB. Im Handelsgeschäft dürfte man weiterhin die Erträge ausbauen. Insgesamt wird für 2015 ein gegenüber dem Vorjahr stabiles Ergebnis erwartet. (awp/mc/pg)