BKB steigert Gewinnzahlen 2017 deutlich
Basel – Die Basler Kantonalbank (BKB) hat im Geschäftsjahr 2017 in allen Geschäftsbereichen zugelegt und die Gewinnzahlen deutlich gesteigert. Mehr eingenommen hat die BKB insbesondere im volatilen Handelsgeschäft. Im Hypothekarmarkt hat sie das Wachstum weiter beschleunigt und ist klar über dem Markt gewachsen.
Die Kantonalbank des Stadtkantons erzielte 2017 einen um 27% über dem Vorjahreswert liegenden Jahresgewinn von 118,3 Mio CHF, wie den am Donnerstag veröffentlichten Zahlen zu entnehmen ist. Der Geschäftserfolg als Mass für die operative Leistung stieg um 22% auf 178,2 Mio CHF an. Einen bereits im vergangenen Jahr kommunizierten Beitrag von 15,7 Mio CHF für die Stärkung der Pensionskasse klammert die BKB allerdings aus ihrer Gewinnpublikation aus.
Den Inhabern der BKB-Partizipationsscheine (PS) wird eine unveränderte Dividende von 3,10 CHF pro Titel ausgerichtet. Derweil erhält der Kanton Basel-Stadt eine Gesamtablieferung von 77,0 Mio CHF.
Starkes Handelsgeschäft
Im wichtigsten Geschäftsbereich, dem Zinsengeschäft, erhöhte sich der Nettoerfolg trotz dem starken Hypothekenwachstum nur moderat (+1,7% auf 187,5 Mio). Zwar musste die BKB der Nationalbank Negativzinsen bezahlen, sie habe aber die Opportunitäten genutzt und mit dem «Parkieren» von Geldern grosser Anleger zu Negativzinsen netto Geld verdient, sagte Finanzchefin Simone Westerfeld an der Bilanzmedienkonferenz in Basel. Dank Unterstützung eines freundlichen Börsenumfelds und einem «regen Interesse für die BKB-Anlagelösungen» stieg auch der Kommissions- und Dienstleistungserfolg (+3,7% auf 69,7 Mio CHF).
Klarer Wachstumstreiber war allerdings das Handelsgeschäft (+43% auf 91,5 Mio CHF). Die BKB profitierte dabei von gestiegenen Handelsaktivitäten, zudem verzeichnete sie eine starke Nachfrage nach Absicherungen gegen Schwankungen bei Zinsen und Währungen. Zulegen konnte auch der «übrige ordentliche Erfolg» (+15% auf 62,9 Mio CHF)- enthalten sind darin die Beteiligungserträge an der Bank Cler, die dank dem Kauf des 10-prozentigen Coop-Anteils im Frühling 2017 nun höher ausfielen.
Die Kostenseite blieb derweil unter Kontrolle, obwohl die Kantonalbank im vergangenen Jahr weitere Investitionen in die Modernisierung des Filialnetzes und in die Digitalisierung tätigte. Der Geschäftsaufwand stieg – ohne den einmaligen Pensionskassen-Aufwand – um 1,4% auf 218,0 Mio CHF an. Das Kosten-Aufwands-Verhältnis hat sich laut den Zahlen der Kantonalbank mit 62,2% (VJ 61,1%) leicht verschlechtert.
Bilanzsumme expandiert
Die Bilanzsumme im BKB-Stammhaus expandierte mit einem Plus von 7,8% auf 24,1 Mrd CHF deutlich. Treiber waren die um 6,3% gestiegenen Hypothekarforderungen, womit die BKB ihre Position im Hypothekarmarkt wieder ausbauen konnte. Gewachsen sei die Bank vor allem in der Agglomeration Basel, nachdem Wohneigentum in der Stadt Basel kaum noch erschwinglich ist, wie CEO Guy Lachappelle sagte.
Im BKB-Konzern, der neben dem Stammhaus Basler Kantonalbank im wesentlichen auch die Bank Cler umfasst, resultierte ein Anstieg des Konzerngewinns um 35% auf 186,2 Mio CHF. Die Bank Cler hatte ihr Jahresergebnis bereits vor rund drei Wochen veröffentlicht.
Stabiles 2018 erwartet
Für das laufende Geschäftsjahr 2018 erwartet die BKB ein «weiterhin herausforderndes Geschäftsumfeld». Aufgrund ihrer guten Marktposition und der organisatorischen Ausrichtung sieht sich das Institut aber gut aufgestellt. Für das laufende Jahr werde ein «stabiles operatives Ergebnis» erwartet.
Keine Neuigkeiten kann die Kantonalbank in dem seit Jahren schwelenden US-Steuerstreitvermelden. Einmal mehr gehen die Verantwortlichen davon aus, «den Fall in diesem Jahr abzuschliessen». Man sei «mit den US-Behörden weiterhin im Gespräch», sagte CEO Lachappelle lediglich. Die im Jahr 2013 getätigte Rückstellung von 100 Mio CHF entsprechen weiterhin der Risikoeinschätzung der Bank.
Am Aktienmarkt werden die Ergebnisse am Donnerstag freundlich aufgenommen. Die BKB-Partizipationsscheine legen am Mittag an einer insgesamt negativen Börse um 0,8% zu. (awp/mc/ps)