BLKB hält Gewinn im Halbjahr trotz Coronakrise stabil
Liestal – Die Basellandschaftliche Kantonalbank (BLKB) hat den Gewinn in dem von der Coronakrise geprägten ersten Halbjahr 2020 gehalten. Zudem erlebte das Staatsinstitut einen starken Zufluss von neuen Kundengeldern. Für das zweite Semester gibt sich die Bank trotz anhaltend hoher Unsicherheit vorsichtig zuversichtlich.
Der Geschäftserfolg als Mass für das operative Geschäft verbesserte sich im ersten Semester mit 80,4 Millionen Franken um 3,3 Prozent, wie die BLKB am Dienstag mitteilte. Bei einer etwas höheren Bildung von Bankreserven verblieb unter dem Strich ein kaum veränderter Halbjahresgewinn von 53,0 Millionen Franken.
Digital aktive Kunden
Gerade in dieser Zeit hätten sich die Investitionen der Bank in die Digitalisierung ausgezahlt, sagte Finanzchef Herbert Kumbartzki im Gespräch. Der Betrieb der Kantonalbank und die finanzielle Grundversorgung sei auch während der Corona-Pandemie jederzeit sichergestellt gewesen. Zeitweise waren laut dem Finanzchef rund 90 Prozent der Mitarbeitenden im Home-Office.
Die Kunden hatten während des Lockdowns offensichtlich auch genügend Zeit, um sich von der Bank digital beraten zu lassen. «Die Kunden waren im zweiten Quartal sehr aktiv», sagte der Finanzchef. Das habe sich etwa in gestiegenen Erträgen der Bank im Wertschriftenhandel niedergeschlagen.
Starkes Kommissionsgeschäft
Entsprechend konnte die BLKB im Halbjahr vor allem im Kommissions- und Dienstleistungsgeschäft klar zulegen: Der Erfolg stieg in diesem Geschäft um 7,1 Prozent auf 36,5 Millionen (+7,1 Prozent). Dazu trug auch ein weiterer Anstieg der verwalteten Vermögen bei.
Das Zinsengeschäft, dem Hauptgeschäft der Kantonalbank, wurde derweil von einer Erhöhung der Wertberichtigungen für Kreditrisiken beeinträchtigt. Der Netto-Erfolg bildete ging in der Folge um 3,9 Prozent auf 127,7 Millionen Franken zurück. Allerdings sei der Anstieg der Rückstellungen ausschliesslich im kommerziellen Bereich erfolgt, betonte der Finanzchef.
Auswirkungen später im Jahr
Trotz Coronakrise zeigten das Hypothekengeschäft keine Verlangsamung: In den ersten sechs Monaten stiegen die Hypothekarausleihungen um 2,2 Prozent auf 20,0 Milliarden Franken. Allerdings dürfte es sich um Projekte handeln, die wohl noch in der zweiten Hälfte des vergangenen Jahr «aufgegleist» worden seien, räumte der Finanzchef ein. Die effektiven Auswirkungen von Covid-19 auf das Hypothekargeschäft würden wohl erst in der zweiten Jahreshälfte sichtbar werden.
Einen deutlichen Anstieg verzeichneten die Kreditlimiten für Firmen. Ohne die Covid-19-Kredite erhöhten sich diese im Halbjahr um knapp 11 Prozent auf 6,5 Milliarden Franken. Insgesamt seien die Unternehmen im Baselbiet gut aufgestellt, so der Finanzchef: Das dürfte allerdings auch am Übergewicht der Pharma und der nachgelagerten Industrien im Kanton liegen.
Im Rahmen des Kreditprogramms des Bundes sagte die BLKB zudem Kredite in der Höhe von 147 Millionen Franken zu. Die grosse Mehrheit betraf Covid-19-Kredite bis zu 500’000 Franken, die vollumfänglich vom Bund garantiert sind.
Die Bank verzeichnete zudem starke Geldzuflüsse, was sie als klaren Vertrauensbeweis der Kunden wertet: Mit 847 Millionen Franken lag dieser mehr als doppelt so hoch wie im Vorjahr. Die gesamten Kundenvermögen betrugen per Ende Juni 21,9 Milliarden Franken (+1,6 Prozent), davon waren 3,5 Milliarden in Vermögensverwaltungsmandaten investiert.
Ausblick schwierig
Die vollen wirtschaftlichen Auswirkungen von Covid-19 zu beurteilen, sieht die Bank allerdings noch immer als schwierig an: So könnte es in der zweiten Jahreshälfte nötig werden, weitere Wertberichtigungen für Kreditrisiken zu bilden. Die Visibilität werde wohl im dritten und vierten Quartal etwas besser werden, meint der Finanzchef.
Die BLKB halte vorläufig aber am ursprünglichen Ausblick für 2020 fest: Im Februar hatte die Bank eine «verhaltene Entwicklung und ein Ergebnis leicht über Vorjahr» prognostiziert. (awp/mc/ps)