BLKB steigert Ergebnis 2022 leicht

BLKB steigert Ergebnis 2022 leicht
BLKB-Filiale Binningen.

Liestal – Die Basellandschaftliche Kantonalbank (BLKB) hat im Geschäftsjahr 2022 ihre Gewinnzahlen leicht verbessert. Im Hypothekarmarkt war das Staatsinstitut mit hohen Wachstumsraten schnell unterwegs.

Der Geschäftserfolg als Mass für die operative Leistung lag mit 180,6 Millionen Franken um 2,5 Prozent über dem Vorjahr, wie die Bank am Mittwoch mitteilte. Nach einer etwas erhöhten Reservenbildung blieb unter dem Strich ein um 2,4 Prozent gestiegener Reingewinn von 144,1 Millionen Franken.

Die Zertifikatsinhaber erhalten nun eine zum Vorjahr unveränderte Dividende von 35 Franken je Anteilsschein. Auch die Ausschüttung an den Kanton Basel-Landschaft bleibt mit 60 Millionen Franken gegenüber dem Vorjahr unverändert.

Zinsgeschäft steigt weiter
Insgesamt konnte die BLKB den Ertrag im vergangenen Jahr um 4,4 Prozent auf 402,7 Millionen Franken steigern. Sehr deutlich zulegen konnte sie in ihrem wichtigsten Geschäft, dem Zinsengeschäft (Netto-Erfolg +5,4% auf 291,8 Mio).

Dagegen bekam sie das schwierige Umfeld an den Finanzmärkten zu spüren. Im Kommissions- und Dienstleistungsgeschäft musste die Bank einen leichten Rückgang (-2,6% auf 82,6 Mio) hinnehmen. Deutlich über dem Vorjahr lag der Handelserfolg (+25,1% auf 22,4 Mio). Die BLKB profitierte hier von einer grösseren Nachfrage nach Fremdwährungen wegen verstärkter Reisetätigkeit.

Gestiegene Kosten
Allerdings erhöhte sich auch der Geschäftsaufwand im vergangenen Jahr mit einem Plus von 7,5 Prozent auf 199,5 Millionen Franken deutlich. Die Kantonalbank erhöhte den Mitarbeiterbestand, was zu einem Anstieg der Personalkosten um fast 5 Prozent führte.

Noch deutlicher stieg der Sachaufwand, wobei sich auch das Engagement am Eidgenössischen Schwing- und Älplerfests (ESAF) in Pratteln bemerkbar machte. Die Cost-Income-Ratio verschlechterte sich zum Vorjahr in der Folge auf 49,6 Prozent (VJ 48,1%).

Hypothekargeschäft wächst
Die Bank konnte die Kundenausleihungen um 4,3 Prozent auf 25,0 Milliarden Franke steigern, wobei der Grossteil dem «florierenden Eigenheimmarkt 2022» zuzuschreiben sei, wie die BLKB schreibt: Die Hypothekarforderungen legten mit einem deutlichen Plus von 6,5 Prozent zu.

Gleichzeitig vertrauten die Kunden der BLKB auch mehr Gelder an: Der Netto-Neugeldzufluss lag bei 1,65 Milliarden Franken nach 1,55 Milliarden im Jahr davor. Auch die Spar- und Einlagegelder legten trotz der tiefen Zinsen um knapp 5 Prozent zu. Dennoch gingen die Kundenvermögen unter dem Strich um 1,2 Prozent auf 24,8 Milliarden zurück.

Konzernrechnung mit Radicant
Mit ihrer nachhaltigen Vermögensverwaltungstochter Radicant ist die BLKB im vergangenen Jahr weitergekommen: Das Institut erlangte 2022 eine Bankenlizenz und legte ihre ersten drei Investmentfonds auf, erinnert die Bank. Gleichzeitig wurde mit der digitalen Vermögensverwalterin True Wealth eine digitale Vorsorgelösung lanciert.

In der neu erstellten Konzernrechnung, die neben dem Stammhaus auch Radicant einschliesst, weist die BLKB einen Gewinn von 130,2 Millionen Franken (-0,1%) aus. Der Grund für das tiefere Ergebnis ist ein deutlich höherer Geschäftsaufwand, der im Zusammenhang mit der im Aufbau begriffenen Radicant stehen dürfte.

Abgänge im Bankrat
Im Bankrat der BLKB kommt es derweil zu Abgängen: Der Baselbieter Regierungsrat Anton Lauber sowie Nadine Jermann stellen sich für die neue Amtsperiode 2023-2027 nicht mehr zur Wiederwahl. Mit seinem Rücktritt setze Lauber seinen Rückzug aus den strategischen Führungsorganen von Beteiligungen des Kantons Basel-Landschaft fort und schliesse damit die Entpolitisierung des Bankrats ab. Die frei werdenden Mandate sollen in den nächsten Tagen öffentlich ausgeschrieben werden.

Für das laufende Jahr 2023 erwartet die BLKB weiterhin ein «unsicheres Umfeld». Eine globale Rezession werde aber aufgrund der pandemiebedingten Nachholeffekte vermieden werden können, heisst es. Die BLKB konzentriere sich weiter auf die Erreichung ihrer strategischen Ziele. (awp/mc/ps)

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