Liestal – Die Angebote der Radicant Bank sind ab dem heutigen Dienstag der breiten Öffentlichkeit zugänglich. Für die digitale Vermögensverwaltungstochter der Basellandschaftlichen Kantonalbank (BLKB) sei dies nach der Testphase für einen beschränkten Kreis von Kunden ein wichtiger Schritt, heisst es in einer Mitteilung.
Im März hatte Radicant, wie bereits bekannt, die operative Tätigkeit aufgenommen. Zuletzt sprach die BLKB vor rund einem Monat bei der Präsentation der Halbjahreszahlen von einem vollständigen Markteintritt bis spätestens Ende Jahr. Bei der Finanzmarktaufsicht Finma habe die Kantonalbank zudem per Mitte Jahr das Gesuch um Anerkennung als Finma-regulierte Fondsleitungsgesellschaft eingereicht, hiess es damals.
Die Mobile-Banking-App von Radicant sei nun in den Stores von Google und Apple verfügbar. Radicant bietet auf Nachhaltigkeit fokussierte Anlageprodukte an. Zudem werde bei jeder Zahlung der CO2-Fussabdruck der Transaktion gemessen, der wiederum in der App eingesehen werden könne.
Kritik an hohen Investitionen
Die Radicant Bank AG ist ein strategisches Investment der BLKB und eine 100-prozentige Tochtergesellschaft, operativ aber unabhängig. Für das im Frühling 2021 gegründete Institut hat das Staatsinstitut viel Geld in die Hand genommen: Alleine bis Ende 2022 wurden rund 70 Millionen Franken investiert.
Kritische Medienberichte über die beträchtlichen Investitionen hatten im Baselbiet zu einer politischen Debatte geführt. Zum Verhängnis wurde dies dem damaligen Radicant-CEO, Anders Bally: Wohl wegen als despektierlich aufgefassten Äusserungen über das mangelnde Verständnis einiger Politiker aus dem Landkanton musste er im Februar dieses Jahres seinen Posten räumen.
Ballys Nachfolger verwiesen zuletzt allerdings darauf, dass Radicant in den vergangenen Monaten eine ganz neue Bank mit einer vollwertigen Banklizenz und allen dazugehörigen Prozessen aufgebaut habe. (awp/mc/ps)