Martin Strobel, CEO Baloise. (Foto: Baloise)
Basel – Die Bâloise ist im ersten Halbjahr gewachsen und hat den Gewinn deutlich gesteigert. Zwar belasteten die Hochwasser in Europa und Hagelunwetter in der Schweiz auch die Rechnung der Bâloise. Demgegenüber wuchs der Versicherer in den definierten Zielkundensegmenten, behielt die Kosten im Griff und verbesserte den Produktmix in der Lebensparte. Mit Blick auf die angestrebten Geschäftsziele sieht CEO Martin Strobel die Bâloise auf Kurs.
Den Konzerngewinn steigerte die Gruppe im ersten Halbjahr 2013 um knapp 12% auf 245 Mio CHF, der Betriebsgewinn EBIT erhöhte sich gar um über 20%. Dabei hätten alle Geschäftssparten und alle geographischen Einheiten zum Gewinn beigetragen, teilte die Bâloise am Donnerstag mit. Das Geschäftsvolumen wuchs um 5,1% auf 5,46 Mrd. Währungsbereinigt beläuft sich der Volumenanstieg auf 4,2%.
Hochwasser belasten
In der Nichtlebenversicherung verschlechterte sich die Combined Ratio (netto) mit den Hochwasserschäden in Europa und den Unwettern in der Schweiz, die eine Belastung von 51 Mio CHF auslösten, auf 94,5% nach 92,6% im Vorjahr. Insgesamt belasteten Grossschäden die Combined Ratio mit 3,2 (VJ 1,8) Punkten während Reservenauflösungen für Geschäft aus früheren Jahren den Satz mit 4,0 (5,4) Punkten stützten.
Combined Ratio in der Schweiz sehr tief
Erneut fiel die Combined Ratio (brutto) in der Schweiz mit 86,7% sehr tief aus, so auch in Luxemburg (80,4%), Österreich (93,6%) und Belgien (93,5%). Dagegen lagen die Schadenkosten-Sätze in Deutschland (104,3%) und Kroatien (98,1%) wesentlich höher. Mit dem Umbau des Deutschland-Geschäfts sei die Bâloise aber auf Kurs, so Strobel in einer Telefonkonferenz.
Der EBIT in der Nichtleben-Sparte ging um 3% auf 224,7 Mio CHF zurück, hingegen verdoppelte sich das operative Ergebnis im Lebengeschäft auf 99,4 Mio. Martin Strobel führt die gute Entwicklung auf den verbesserten Produktmix mit dem Fokus auf moderne, weniger kapitalintensive Produkte sowie auf die Verschlankung der Prozesse zurück. Ausserdem habe auch der Anstieg des Zinsniveaus das Ergebnis positiv beeinflusst.
Die Neugeschäftsmarge der Lebensversicherungen kletterte deutlich auf 17,3% (VJ 7,1%). Die Bâloise strebt hier einen Wert von über 10% an. Die Banking-Sparte steigerte den EBIT um knapp 13% auf 41 Mio CHF.
Wachstum in der Schweiz
Im Heimmarkt Schweiz ist die Bâloise gewachsen. So sind die Brutto-Prämieneinnahmen in der Nichtlebenversicherung mit dem Programm «Basler Sicherheitswelt» um 2,4% auf 1,06 Mrd CHF angestiegen. In der Lebensversicherung steigerte die Bâloise die Prämien um 15% auf 2,04 Mrd und jene mit Anlagecharakter gar um 39% auf 61 Mio. Dabei habe vor allem Kollektivleben gutes Wachstum gezeigt und im Einzelleben entsprächen moderne Produkte den Kundenbedürfnissen.
Im internationalen Geschäft sei man in Belgien im Nichtlebenbereich über Markt gewachsen, wie es in der Präsentation zum Halbjahresabschluss heisst. Während in Deutschland der Umbau laufe, sei das Geschäft in Österreich schneller als der Markt gewachsen und Kroatien konnte die Gewinnschwelle überschreiten.
Tieferes Eigenkapital
Mit den Kapitalanlagen erzielte die Bâloise eine Nettorendite von 1,7% gegenüber 1,8% im Vorjahr. Der Nettoertrag lag mit 956 Mio CHF hinter dem Vorjahreswert von 991 Mio. Dabei sei verstärkt in Aktien investiert worden, die eine nachhaltig hohe Dividendenausschüttung versprechen.
Das Eigenkapital ging seit Jahresbeginn bis Ende Juni um 1,9% auf 4,56 Mrd CHF zurück. Die gestiegenen Zinsen wirken sich negativ auf die im Eigenkapital erfassten Bewertungsreserven für Obligationen aus. Die Bâloise weist weiter eine solide Solvenzrate von 260% aus; Ende 2012 waren es 277%. Die Quote des Swiss Solvency Test (SST) sei «solide im grünen Bereich».
«Auf Kurs, die Finanzziele zu erreichen»
Das operative Versicherungsgeschäft der Bâloise sei leistungsfähig und ertragsstark, wird CEO Martin Strobel in der Mitteilung zitiert. «Damit sind wir voll auf Kurs, unsere Finanzziele zu erreichen.» Im Nichtlebengeschäft will die Bâloise eine Combined Ratio erreichen, die im Bereich von 93 bis 96% liegt. Auf Gruppenebene soll die Eigenkapitalrendite im Bereich von 8 bis 12% liegen.
Die operative Stärke bilde die Grundlage für die Ausschüttung attraktiver und verlässlicher Dividenden, heisst es weiter. (awp/mc/pg)