Martin Strobel, CEO Baloise. (Foto: Baloise)
Basel – Die Bâloise zieht sich aus dem Geschäft in Serbien und Kroatien zurück und verkauft die beiden Einheiten mit Verlust an die österreichische UNIQA. Der Versicherer will sich verstärkt auf seine Kernmärkte konzentrieren. Im Vorfeld des heutigen Investorentags hält das Management ausserdem fest, dass die Gruppe mit Blick auf ihre Ziele «voll auf Kurs» ist.
Die Bâloise verkauft die beiden Ländergesellschaften «Basler osiguranje Zagreb» in Kroatien und «Basler osiguranja» in Serbien für 75 Mio EUR an die UNIQA Group, wie es in einer Mitteilung vom Dienstag heisst. Aus der Transaktion, die voraussichtlich im Jahr 2014 abgeschlossen werden kann, rechnet die Bâloise mit einem einmaligen Verlust in Höhe von 30 Mio CHF. Noch steht die Genehmigung durch die Aufsichtsbehörden aus.
Konzentration auf Kernmärkte
Mit diesem Verkauf werde man sich mehr auf die Kernmärkte wie Schweiz, Deutschland oder Belgien konzentrieren, begründet das Unternehmen den Verkauf. Gleichzeitig stärke UNIQA mit der Akquisition die Position in der Region Südosteuropa.
Das Geschäft in Kroatien und Serbien war für die Bâloise klein und befand sich im Aufbau. Die «Basler osiguranje Zagreb» bietet in Kroatien ein breites Angebot an Versicherungslösungen für Privat- und Geschäftskunden, während sich die Bâloise in Serbien auf den Privatkundenmarkt konzentriert. Die beiden Gesellschaften erzielten zusammen im Jahr 2012 ein Geschäftsvolumen von lediglich 68,4 Mio CHF, jenes der gesamten Gruppe belief sich auf 8,36 Mrd.
Verluste in jungen Ländermärkten
Die Bâloise tat sich in den für sie jungen Ländermärkten sehr schwer, um Fuss zu fassen und erlitt entsprechend Verluste. So musste die Gruppe zum Beispiel im Jahr 2011 einen Grossteil des Goodwill der im Jahr 2007 erworbenen kroatischen «Basler osiguranje Zagreb» von damals total 65 Mio CHF abschreiben. Hauptgrund dafür war die schleppende Wirtschaftsentwicklung in diesem Markt.
Im Jahr 2012 erzielten die kombinierten Einheiten in Kroatien und Serbien ausserdem mit 105,8% im Vergleich mit den anderen Ländern die mit Abstand schlechteste Combined Ratio. Immerhin wurde der Break-Even erreicht und in den ersten sechs Monaten des laufenden Jahres überschritt die Einheit dank Effizienzsteigerungsmassnahmen sogar die Gewinnschwelle.
Ziele für das Geschäftsjahr 2013 bestätigt
Weiter hat die Bâloise im Vorfeld des heutigen Investorentags die Geschäftsziele bestätigt. Die Gruppe sei voll auf Kurs, die gesetzten Ziele einer Combined Ratio zwischen 93 und 96%, einer Neugeschäftsmarge von über 10% und einer Eigenkapitalrendite von 8 bis 12% zu erreichen, heisst es in einem weiteren Communique. Ausserdem will der Versicherer auch in Zukunf eine «attraktive und verlässliche» Dividende bieten.
Im Heimmarkt Schweiz, wo die Bâloise rund die Hälfte des Geschäftsvolumens erwirtschaftet, sieht sich das Management gut positioniert. Die Ertragskraft solle mit den Bausteinen des Konzepts «Basler Sicherheitswelt» und den Wachstumschancen in der Lebensversicherung dank der Kooperation mit der Baloise Bank SoBa erhöht werden.
Weitere Themen am diesjährigen Investorentag sind die Ländermärkte Deutschland und Belgien. Während in Deutschland die Fokussierung auf attraktive Segmente, Anpassungen in der Distribution und Kostenoptimierungen das Geschäft wieder auf Kurs bringen sollen, sieht sich die Bâloise in Belgien mit den erworbenen Gesellschaften auf gutem Weg, die Profitabilität zu steigern und die Combined Ratio deutlich zu verbessern. (awp/mc/pg)