Starkes Privatkundengeschäft treibt BNP Paribas an
Bankchef Jean-Laurent Bonnafé.
Paris – Die französische Grossbank BNP Paribas bleibt dank eines starken Privatkundengeschäfts in der Erfolgsspur. Im dritten Quartal wuchs der Überschuss um knapp 15 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum auf 1,83 Milliarden Euro, wie das Institut am Freitag in Paris mitteilte. Das war besser als von Analysten erwartet. BNP-Aktien legten bis zum frühen Nachmittag gut zwei Prozent zu und zählten damit zur Spitzengruppe an der Pariser Börse.
Dabei profitierte der Konzern von der Wirtschaftserholung in Europa. Dadurch stieg die Kreditnachfrage leicht an. Zudem musste die Bank weniger für faule Kredite zurücklegen. So kletterte der Vorsteuergewinn im Privatkundengeschäft der Bank in den Euroländern um 9,5 Prozent auf 977 Millionen Euro. Die Sparte für das internationale Geschäft, in der die Bank unter anderem ihre Bankaktivitäten in den USA und der Türkei sowie die Vermögensverwaltung bündelt, steigerte ihren Gewinn ebenfalls um knapp 10 Prozent auf fast 1,3 Milliarden Euro.
Investmentbanking unter Druck
Dagegen mussten die Franzosen im Investmentbanking trotz höherer Erträge im Handelsgeschäft deutlich Federn lassen. Der Vorsteuergewinn der Sparte ging um mehr als ein Fünftel auf 624 Millionen Euro zurück. Die Franzosen schrumpfen ebenso wie die Deutsche Bank ihr Handelsgeschäft als Reaktion auf die immer strengeren Kapitalanforderungen.
Zudem musste die Bank einige Geschäfte im Rohstoff- und Energiebereich einstellen. Hintergrund ist der vor gut einem Jahr mit den USA getroffenen Vergleich wegen Verstössen gegen Handelssanktionen bei Geschäften mit dem Sudan, dem Iran und Kuba. Damals erklärte sich BNP nicht nur zur Zahlung von fast neun Milliarden Dollar Strafe bereit, sondern musste auch andere Einschränkungen akzeptieren.
Die Kapitalpuffer verbesserten sich nun leicht. So wuchs die harte Kernkapitalquote in den vergangenen drei Monaten um 0,1 Prozentpunkte auf 10,7 Prozent, die Verschuldungsquote (Leverage Ratio) stieg ebenfalls um 0,1 Prozentpunkte auf 3,8 Prozent. (awp/mc/upd/ps)