BNP Paribas verdient fast zehn Milliarden Euro – Aktie fällt dennoch

Paris – Die französische Grossbank BNP Paribas hat 2021 vor allem dank einer stark gesunkenen Risikovorsorge deutlich mehr verdient. Neben der besseren Lage mit Blick auf die möglichen Kreditausfälle trugen leicht anziehende Erträge sowie eine gesunkene Kostenquote zu dem Gewinnsprung bei. BNP-Paribas-Chef Jean-Laurent Bonnafe will zudem die Gewinne, Renditen und Ausschüttungen weiter steigern. An der Börse half das allerdings nicht, um den Kurs weiter nach oben zu treiben – im Gegenteil. Händler monierten unter anderen die höher als erwartet ausgefallenen Kosten. Zudem lasse der Plan für die kommenden Jahre noch einige Fragen offen.

Die im EuroStoxx-50 notierte Aktie fiel in den ersten Handelsminuten um bis zu viereinhalb Prozent, konnte sich danach aber etwas erholen. Mit einem Minus von 2,26 Prozent auf 64,14 Euro war der Titel aber weiter der schwächste Wert im Branchenindex Stoxx 600 Banks . Der Kurs der Aktie hatte allerdings in den vergangenen Wochen und Monaten deutlich zugelegt. So war die Aktie Mitte Januar mit 67,15 Euro schon wieder fast auf dem Niveau aus dem Jahr 2017. Die BNP Paribas ist mit einem Börsenwert von knapp 80 Milliarden Euro die mit Abstand wertvollste Bank der Eurozone.

Gewinn um über ein Drittel gesteigert
2021 zog der Gewinn um etwas mehr als ein Drittel auf 9,5 Milliarden Euro an. Damit lag der Überschuss auch 16 Prozent über dem Niveau von 2019, als die Corona-Pandemie noch keine Rolle gespielt hatte. Die Hälfte des Gewinns soll über eine um 38 Prozent auf 3,67 Euro je Anteil erhöhte Dividende direkt an die Aktionäre ausgeschüttet werden. Inklusive des Rückkaufs von eigenen Aktien im November und Dezember vergangenen Jahres im Wert von 900 Millionen Euro liege die Ausschüttungsquote für das vergangene Jahr damit bei rund 60 Prozent.

Dieses Niveau bei der Ausschüttungsquote soll in den kommenden Jahren gehalten werden. Möglich sei dies dank der sehr guten Kapitalausstattung. Bonnafe peilt bis 2025 zudem eine Eigenkapitalrendite von mehr als elf Prozent an. Im vergangenen Jahr hatte diese bei zehn Prozent gelegen. Der Gewinn soll bis 2025 um jährlich im Schnitt sieben Prozent steigen. Nach Einschätzung der Jefferies-Expertin Flora Bocahut liegen die Ziele über der durchschnittlichen Markterwartung. Citigroup-Analystin Azzura Guelfi sieht allerdings gerade mit Blick auf die Wachstumsoptionen, Kapitalpläne und Profitabilität noch eine Menge offene Fragen. (awp/mc/ps)

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