Höhere Steuern zehren bei BNP Paribas am Gewinn

Höhere Steuern zehren bei BNP Paribas am Gewinn

Paris – Die französische Grossbank BNP Paribas hat im dritten Quartal wegen höherer Steuern einen Gewinnrückgang verbucht. Mit knapp 2,7 Milliarden Euro lag der Überschuss vier Prozent niedriger als ein Jahr zuvor, wie der Konzern am Donnerstag in Paris mitteilte. Auch der Handel mit Wertpapieren, Währungen und Rohstoffen schwächelte. An der Börse kamen die Nachrichten schlecht an: Die BNP-Aktie verlor am Vormittag rund vier Prozent und gehörte damit zu den schwächsten Titeln im Eurozonen-Index EuroStoxx 50.

Nach einigem Auf und Ab seit Jahresbeginn wurde das Papier damit nur noch gut ein Prozent teurer gehandelt als Ende 2022. Damit entwickelte sich der Kurs der BNP-Paribas-Aktie in diesem Jahr bisher schlechter als der Branchenindex Stoxx 600 Banks . Mittelfristig sieht es besser aus. In den vergangenen fünf Jahren zog der Kurs der Aktie um 15 Prozent an und damit doppelt so stark wie der Branchenindex. Mit einem Börsenwert von gut 60 Milliarden Euro ist die BNP Paribas die wertvollste Bank der Eurozone.

Im dritten Quartal steigerte das Institut seine gesamten Erträge etwa wie erwartet um vier Prozent auf 11,6 Milliarden Euro. Im Handel mit Anleihen, Währungen und Rohstoffen sanken sie indes um zwölf Prozent auf gut eine Milliarde Euro. Mit einem Minus von neun Prozent fiel der Rückgang im gesamten Handelsgeschäft noch etwas stärker aus als von Analysten erwartet. Branchenexpertin Flora Bocahout vom Analysehaus Jefferies bemängelte zudem unerwartet schwache Zahlen im Privatkundengeschäft in Frankreich und Italien.

Zwar legte die Bank konzernweit mit 734 Millionen Euro rund 18 Prozent weniger Geld für mögliche Kreditausfälle zurück als ein Jahr zuvor. Doch die höhere Steuerlast zehrte die positiven Effekte wieder auf. BNP-Chef Jean-Laurent Bonnafe will die jährliche Kostenbasis bis 2025 um rund 2,3 Milliarden Euro reduzieren, um die Rendite der Bank auf hohem Niveau zu halten. Das soll dazu beitragen, den Gewinn zwischen 2022 und 2025 im Schnitt um neun Prozent pro Jahr zu steigern. (awp/mc/ps)

BNP Paribas

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