BNY Mellon Chefökonom: Mehrere Jahre anhaltende Erholung erwartet
BNY Mellon Chefökonom Richard Hoey.
New York – Der BNY Mellon Chefökonom Richard Hoey erwartet in seinem jüngsten Wirtschaftsausblick eine mehrere Jahre anhaltende Erholung des Wirtschaftswachstums.
“Wir bezweifeln, dass die Fiskalpolitik in den USA so funktionsgestört sein wird, dass sie eine Rezession verursacht”, erklärt Hoey. “Die fiskalische Straffung sollte 2013 lediglich 1,0 bis 1,5% des BSP verzehren, was deutlich weniger wäre als wenn die momentan im Gesetz festgeschriebenen Kürzungen vollzogen würden”, so Hoey weiter. “Nach den US-Präsidentenwahlen erscheint ein ‘kleiner Schritt‘ wahrscheinlicher als ein ‘grosser Sprung’”. Betreffend Quantitative Easing 3 (QE3) sagt Hoey: “Wir sind überzeugt, dass das QE3 netto betrachtet die US-Wirtschaft stützen wird, der Effekt dürfte jedoch durch die Tendenz aggressiver geldpolitischer Lockerungen zur Stützung der Energiepreise tief sein.”
Politische Unabhängigkeit der FED in Frage gestellt
“Wir haben keine Zweifel darin, dass die Federal Reserve die technischen Möglichkeiten hat, um eine anhaltende Aufwärtsbewegung der Inflation zu verhindern”, so Hoey weiter. “Da das Fed zurzeit aber dem US-Schatzamt hilft, das anhaltende Budgetdefizit zu finanzieren sowie die Verantwortung für die Hypothekarzinsen übernommen hat, stellt sich die Frage, ob die Federal Reserve noch die politische Unabhängigkeit besitzt, um diese Möglichkeiten in den kommenden Jahren rechtzeitig zu nutzen.”
Weitere Erkenntnisse im Wirtschaftsausblick von Hoey:
OMT – In Europa scheint der “Outright Monetary Transactions”-Plan (OMT) der Europäischen Zentralbank (EZB) wohl austariert, auch wenn noch einige umsichtig geführte Verhandlungen zwischen den Europäischen Regierungschefs vonnöten sind, ist Hoey überzeugt. Grund dafür sei die Kombination einer “Austeritäts-Müdigkeit” bei den Wählern in den Euro-Peripherieländern als auch eine “Unterstützungs-Ermüdung” bei den Wählern in den wirtschaftlich stärkeren Ländern der Eurozone.
MONETARY EASE – Wenn die realen Zinsraten in den USA negativ und die Ängste vor einer möglichen Dollarschwäche bestehen bleiben, könnte Öl die Aspekte einer “stabilen Geldanlage erhalten, welche zwar volatiler ist als US-Staatsanleihen, aber im Laufe der Zeit zumindest eine positive Rendite erzielt.”