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Zürich – Die Schweizer Pensionskassen haben 2014 zum dritten Mal in Folge den Deckungsgrad erhöhen können. Sie haben dabei vom Höhenflug der Aktien und weiter sinkenden Zinsen profitiert. Dies zeigt eine am Freitag publizierte Studie der Anlageberatungsfirma Complementa.
Mit einer durchschnittlichen Rendite von 7,2% haben die Pensionskassen ähnlich hohe Renditen wie in den zwei Jahren davor erzielt (2012: 7,2%, 2013: 6,3%). Damit konnten die insgesamt 318 erfassten Pensionskassen den Deckungsgrad auf 105,3% von 102,3% im Vorjahr erhöhen.
Konjunkturabschwächung in China wirkt sich negativ aus
Inzwischen jedoch ist gemäss Schätzung von Complementa dieser Deckungsgrad unter anderem wegen der Konjunkturabschwächung in China um 2,8 Prozentpunkte auf 102,6% gefallen. Der Verlauf des Deckungsgrads nach den vorangegangenen Börsenschocks in Folge der Frankenaufwertung und der Griechenlandkrise haben laut Complementa jedoch gezeigt, dass sich die Deckungsgrade sehr schnell wieder von solchen Schocks erholen können. Ende Juli stand das geschätzte Minus bei lediglich 0,2%.
Quersubventionierung der Rentner hält an
Vom guten Anlageergebnis der Pensionskassen im vergangenen Jahr haben auch die Arbeitnehmer profitiert. Im Durchschnitt stieg die Verzinsung ihrer Guthaben um 0,5 auf 2,3%. Sechs von zehn Kassen gewährten dabei den Arbeitnehmern eine Verzinsung über dem BVG-Mindestsatz von 1,75%. Trotzdem hat sich auch 2014 die Umverteilung von den Aktiven zu den Rentner fortgesetzt. Arbeitnehmer subventionieren laut Complementa mittels zu tiefer Zinsgutschriften seit nun mehr 12 Jahren die Renten.
Beim Anlagemix setzen sich bei den Pensionskassen die Trends der letzten Jahre fort. So ist erneut auf Kosten der Obligationen der Aktienanteil leicht angestiegen. Insbesondere schichten jedoch Pensionskassen weiter von in- zu ausländischen Papieren um. Von 2008 bis 2014 ist der Anteil ausländischer Anlagen von 32,7 auf 44,4% angestiegen. Einen eigentlichen Sprung von 6,2 auf 7,0% aller Anlagen haben dabei alternative Wertpapiere gemacht. Dabei waren laut Complementa vor allem Infrastrukturpapiere und Versicherungsverbriefungen (Insurance Linked Securities, ILS) gefragt.
Complementa hat für die aktuelle 21. Studie zur Lage der Schweizer Pensionskassen 318 Pensionskassen befragt. Sie ist damit laut Angaben des Beratungsunternehmens repräsentativ. (awp/mc/pg)