Boni an der Wall Street schrumpfen
New York – Die Turbulenzen auf den internationalen Finanzmärkten und eine zunehmende staatliche Regulierung machen sich im Portemonnaie der Wall-Street-Banker ungünstig bemerkbar. Die Beschäftigten im Weltfinanzzentrum hätten in dieser Bonus-Saison 19,7 Milliarden Dollar in bar kassiert und damit 14 Prozent weniger als 2010, erklärte New Yorks oberster Finanzbeamter Thomas DiNapoli am Mittwoch.
«Die Cash-Boni sind 2011 runtergegangen angesichts eines schwierigen Jahres an der Wall Street», sagte DiNapoli. Die Gewinne seien deutlich geschrumpft und die Finanzfirmen hätten in der Folge Leute entlassen. Alleine von April bis Dezember seien 4.300 Jobs verloren gegangen. Damit bestätigen sich die Beobachtungen aus den vergangenen Monaten, als die New Yorker Finanzwelt von immer neuen Hiobsbotschaften erschüttert wurde.
121’150 Dollar an Cash-Boni
Im Schnitt habe ein Beschäftigter an der Wall Street 121.150 Dollar an Cash-Boni erhalten, rechnete DiNapoli vor. Zahlen für das Gesamteinkommen – also inklusive Grundgehalt und Aktienboni – lägen dagegen noch nicht vor. Im Jahr 2010 hatte ein Wall-Street-Banker insgesamt 361.180 Dollar verdient, was fast sechsmal soviel war wie der Durchschnittsangestellte in der Privatwirtschaft bekommen hatte.
Auszahlung grösstenteils in Aktien
DiNapolis Daten beinhalten nur die Zahlungen an Finanzer in New York City und dort auch nur die Barbezüge. Ein grosser Teil der Boni wird mittlerweile allerdings in Aktien ausgezahlt, die die Banker erst in einigen Jahren versilbern dürfen. Das ist eine Lehre aus der Finanzkrise, als viele Finanzjongleure zu hohe Risiken eingegangen waren, um ihre Boni mit kurzfristigen Gewinnen aufzubessern. (awp/mc/pg)