Hessens Wirtschaftsminister Dieter Posch.
Frankfurt am Main – Die hessische Börsenaufsicht will die geplante Fusion der Deutschen Börse mit dem New Yorker Börsengiganten NYSE Euronext «sorgfältig prüfen und die Interessen des Finanzplatzes Frankfurt wahren». Allerdings erst, wenn die Pläne für den Zusammenschluss konkreter werden. Das erklärte Hessens Wirtschaftsminister Dieter Posch (FDP) am Donnerstag auf Nachfrage.
Wenn ein Unternehmen eine «bedeutende Beteiligung» an der Deutschen Börse erwerben will, müsse es dies der Börsenaufsicht anzeigen. Aber weder sei bisher eine solche Anzeige eingegangen, noch bestehe aus den bisherigen öffentlichen Informationen Anlass, die Situation zu prüfen. Nach dem Börsengesetz dürfe die dem Wirtschaftsministerium zugeordnete Börsenaufsicht dann eine Fusion verbieten, «wenn Tatsachen die Annahme rechtfertigen, dass die Durchführung und die angemessene Fortentwicklung des Börsenbetriebs beeinträchtigt wird».
Zusammenschluss noch ungewiss
Die beiden Unternehmen hatten am Mittwoch erklärt, sie befänden sich in «fortgeschrittenen Fusionsverhandlungen». Ob es zum Zusammenschluss komme, sei aber noch nicht sicher. Bereits 2006 hatte sich die Deutsche Börse um einen Zusammenschluss mit der Mehrländerbörse Euronext bemüht, war mit ihrem Vorhaben jedoch gescheitert. Letztlich übernahm damals die NYSE die Euronext. (awp/mc/ss)