Brandgefahr an Weihnachten: «Explodierende» Christbäume

Feuerwehr

Vorsichtsmassnahmen treffen, damit der Weihnachtsabend nicht in der Katastrophe endet.

Zürich – In der Weihnachtszeit verzeichnen die Schweizer Versicherungen Jahr für Jahr bis zu 1000 Wohnungsbrände. Alleine bei der Allianz Suisse gehen dann jeweils Dutzende Meldungen ein. Die Mehrzahl dieser Brände sind durch brennenden Kerzen verursacht. Unachtsamkeit im Umgang mit offenem Feuer verursacht leider nicht nur Sachschäden, sondern führt im schlimmsten Fall zu schweren Verletzungen.

Bis zu 400’000 Nadeln trägt der Durchschnittstannenbaum von zwei Metern Höhe. Viele Weihnachtsbäume werden lange vor dem grossen Fest gefällt und sind an Heiligabend bereits stark ausgetrocknet. Hinzu kommt, dass die aufgeheizte Raumluft den im Haus aufgestellten Tannenbäumen und Adventskränzen ebenfalls das Wasser entzieht. Die Gefahr wird von vielen unterschätzt – die Nadeln und Zweige sind hochgradig entflammbar. «Ausgetrocknet können sich Weihnachtsbäume blitzschnell entzünden», weiss Jörg Zinsli, Leiter Schaden der Allianz Versicherung. «Rund 60 Sekunden und der Tannenbaum steht verkohlt im Wohnzimmer.»

Kerzenflammen erzeugen eine Temperatur von 800 Grad
Um trockene Tannennadeln zu entzünden, genügen bereits Temperaturen von 250 bis 320 Grad Celsius. Eine Wachskerze erreicht eine Temperatur von 800 Grad. Fangen die ätherischen Öle und die Zellulose der Nadeln erst einmal Feuer, bleibt kaum noch Zeit zu reagieren: Der Baum brennt explosionsartig ab. Zinsli erklärt: «Weil der austrocknende Baum von einer harzhaltigen Gasglocke umgeben ist, die als der vertraute weihnachtliche Duft wahrgenommen wird, wächst die Gefahr von Tag zu Tag, dass sich der Baum explosionsartig entzündet. Bis zu 1000 Grad Celsius entstehen im Zimmer, wenn der Baum in Flammen aufgeht. Die Temperaturen sind abhängig von der im Raum vorhandenen Sauerstoffmenge und von weiteren brennbaren Materialien wie beispielsweise Gardinen oder Möbelstücken. Je mehr sich im Raum befindet, desto heisser wird’s.»

Was die Versicherung zahlt
Wer kommt für den Schaden auf, wenn die trockenen Zweige Feuer fangen? Für Brandschäden am Mauerwerk ist die Gebäudefeuerversicherung, bzw. die kantonale Gebäudeversicherung zuständig, während die Hausratversicherung für Schäden durch Feuer oder Löschwasser an der Einrichtung zahlt. Aber Achtung: Wer brennende Kerzen unbeaufsichtigt lässt, dem kann die Versicherungsleistung je nach Einzelfall gekürzt werden. Greifen die Flammen beispielsweise auf die Nachbarwohnung über, dann ist dies ein Fall für die Privat-Haftpflichtversicherung.

Mit entsprechenden Vorsichtsmassnahmen lässt sich das Brandrisiko reduzieren:

Verhalten im Brandfall
Falls der Weihnachtsbaum trotz dieser Vorsichtsmassnahmen Feuer fängt, handeln Sie schnell:

(Allianz Suisse/mc)

Allianz Suisse

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