Brevalia: Investieren in der Pandemie – Wenn Emotionen Anlageentscheide fällen und die nötige Geduld fehlt

Brevalia: Investieren in der Pandemie – Wenn Emotionen Anlageentscheide fällen und die nötige Geduld fehlt
von Pascal R. Bersier, Geschäftsverantwortlicher und Eva Fasel, Kundenverantwortliche Brevalia AG. (Foto: Brevalia)

Benjamin Graham verdeutlichte in seinem weltberühmten Statement, um was es beim Investieren im Endeffekt geht: „Geduld ist die oberste Tugend eines Investors“. Aber wie können risikoaverse Anlegerinnen und Anleger, für welche jede Schlagzeile einer Zitterpartie gleicht und Verlustängste schürt in Zeiten einer Covid-19-Pandemie geduldig bleiben?

Es heisst nicht umsonst, dass Geduld eine Tugend ist. Wenn alle Anlegerinnen und Anleger rational handeln würden, fern von jeder Emotion, bräuchte es keine Finanzexperten oder Vermögensverwalter mehr. Rationale Anleger und Anlegerinnen würden eine saubere Anlagestrategie entwickeln und geduldig auf ihren langfristigen Erfolg vertrauen. Doch die Investierenden vertrauen viel zu wenig auf eben diese Anlagestrategie, falls denn so eine überhaupt vorhanden ist. Das macht das Ganze zu einem von Emotionen und Gefühlsschwankungen geprägten Spiel.

Der Börseneinbruch im ersten Quartal 2020 verleitete viele dazu, die Segel zu streichen und das sinkende Schiff zu verlassen. Das wiederum zum denkbar schlechtesten Zeitpunkt. Die Ängste vor einem doppelten oder anhaltenden Abschwung drängten unprofessionelle Anleger dazu, einen Verlust in Kauf zu nehmen mit der Hoffnung, später zu einem besseren Zeitpunkt wieder einsteigen zu können. Die darauffolgende Erholung verführte wiederum viele dazu, auf einem neuen Höchststand der Aktienmärkte einzusteigen. Neben den denkbar schlecht gewählten Zeitpunkten verursacht ein solches Verhalten auch unnötige Transaktionskosten, die zusätzlich die Performance schwächen. In der Summe widerspricht ein solches Verhalten der wohl bekanntesten Börsenregel der Welt – „buy at bad times, sell at good times“ – und zeigt, wie wichtig Geduld und Hartnäckigkeit sind.

Speziell in Zeiten der Pandemie ist die Berichterstattung in den Medien negativ geprägt. Doch wer auf Risiken fixiert ist und das Augenmerk auf die schlechten Berichte legt, begeht einen kognitiven Fehler und ist vom sogenannten Confirmation Bias (Bestätigungsfehler) betroffen. Dabei sehen Investierende nur Argumente, welche die bereits gebildete Meinung bestätigen. Eine Art selektive Wahrnehmung, welche die Neuaufnahme von Informationen erschwert und rationales Verhalten verunmöglicht. Dies ist nur einer von vielen kognitiven Fehlern, die Privatanleger und Anlegerinnen häufig begehen. Kognitive Fehler lassen sich immerhin noch einfacher beheben als die sogenannte emotionale Verzerrung von Anlageentscheiden.

Doch wer jetzt denkt, dass nur sehr konservative Anleger von Emotionen beeinflusst werden, irrt sich. Michael Pompian stellt in seiner Analyse über Behavioral Investor Types fest, dass vor allem sehr konservative aber auch sehr aggressive Anleger primär emotional beeinflusst werden. Das macht Emotionalität nicht zu einem Einzelfall, sondern zu einem Massenphänomen.

Doch auch wenn rationales Verhalten in vielen Theorien der Finanzwelt vorausgesetzt wird, ist Irrationalität etwas sehr menschliches. Denn Rationalität ist etwas, was sich in der Realität eigentlich nirgends in kompletter Reinheit beobachten lässt. Das Anlegerverhalten ist von kognitiven Fehlern und emotionalen Verzerrungen geprägt. Benjamin Graham fasst dies in seinem weisen Statement zusammen: „Das grösste Problem eines Anlegers – und sogar sein schlimmster Fein – ist vermutlich er selbst.“

Doch wie schützen sich Investierende am besten vor sich selbst und den emotionalen Verzerrungen oder kognitiven Fehlern? Sie folgen einem systematischen Anlageansatz mit klar definierten Kriterien. Als unabhängige Finanzboutique ist die Brevalia AG von der Effizienz der Märkte überzeugt und verfolgt daher einen passiven Anlageansatz. Die strategische Vermögensallokation verteilt dabei das Investitionskapital auf fünf Anlageklassen rund um die ganze Welt und verzichtet dabei auf renditelose Risiken wie Staatsanleihen aus den USA oder Europa. Der primär von ETF‘s geprägte Anlageansatz hat den Vorteil der insgesamt tiefen und vollständigen Transparenz der Kosten und der relativ einfachen Abdeckung des Weltmarkts in wenigen Anlagen und das ohne eine Überdiversifikation zu riskieren. (Brevalia/mc)

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