London – Die britische Zentralbank hat ihren Leitzins wie erwartet abermals nicht verändert. Er beträgt weiterhin 5,25 Prozent, wie die Bank of England am Donnerstag nach ihrer geldpolitischen Sitzung in London mitteilte. Ökonomen hatten mit dieser Entscheidung überwiegend gerechnet. Es ist bereits das fünfte Mal in Folge, dass die Währungshüter stillhalten. Zuletzt hatten sie ihre Geldpolitik im vergangenen Sommer gestrafft.
Angesichts der rückläufigen Inflation werden im Jahresverlauf Zinssenkungen erwartet. Allerdings ist die grosse Mehrheit des geldpolitischen Ausschusses MPC dazu noch nicht bereit. Man sei noch nicht an dem Punkt angelangt, an dem die Zinsen gesenkt werden könnten, erklärte Notenbankchef Andrew Bailey. Man bewege sich aber in die richtige Richtung. Seit ihrem Höhepunkt im Jahr 2022 bei rund elf Prozent ist die Inflation deutlich auf zuletzt 3,4 Prozent gefallen. Sie liegt aber immer noch über dem Zielwert der Bank of England von zwei Prozent.
Die Notenbanker sind sich unterdessen wieder etwas einiger in ihrer geldpolitischen Linie. Acht der neun Währungshüter sprachen sich für stabile Zinsen aus, nur eine Zentralbankerin votierte für eine unmittelbare Zinssenkung. Auf der vorherigen Sitzung hatten sich zwei Mitglieder für Zinsanhebungen ausgesprochen, eine Stimme ging in Richtung Lockerung. Das uneinheitliche Abstimmungsverhalten hatte Irritationen über die künftige Ausrichtung ausgelöst.
Das britische Pfund geriet nach der Entscheidung zu Euro und US-Dollar unter Druck. Dies deutet darauf hin, dass das einheitlichere Abstimmungsverhalten an den Finanzmärkten in Richtung künftiger Zinssenkungen gedeutet wird. Am britischen Anleihemarkt gingen die Renditen entsprechend zurück. (awp/mc/ps)