London – Die britische Notenbank setzt ihren Kampf gegen die hohe Inflation mit einer weiteren Zinsanhebung fort. Der Leitzins steigt um 0,25 Prozentpunkte auf 4,5 Prozent, wie die Bank of England am Donnerstag nach ihrer Sitzung in London mitteilte. Analysten hatten den Schritt überwiegend erwartet. Es ist bereits die zwölfte Zinserhöhung seit Ende 2021. Seinerzeit hatte der Zins noch knapp über der Nulllinie gelegen. Aktuell rangiert der Leitzins auf einem 15-jährigen Höchststand.
Für die künftige Ausrichtung blieb die Notenbank ihrer Linie treu, wonach weitere Zinsanhebungen möglich sind, allerdings nur im Falle zusätzlichen Inflationsdrucks. Bankvolkswirte hatten diese Äusserung zuletzt eher als Hinweis auf eine baldige Zinspause gedeutet. Allerdings hob die Notenbank ihre Prognosen für die Inflation, besonders deutlich aber für das Wachstum an. Dies entspricht dem jüngsten Trend, wonach Inflations- und Wachstumszahlen meist nach oben überrascht haben. Die Inflationsrate liegt aktuell mit gut zehn Prozent deutlich über dem Notenbankziel von zwei Prozent.
Die Zinsentscheidung fiel im geldpolitischen Ausschuss abermals nicht einstimmig. Von den neun Mitgliedern des MPC sprachen sich zwei Notenbankerinnen für stabile Leitzinsen aus. Silvana Tenreyro und Swati Dhingra brachten sogar die Aussicht auf Zinssenkungen ins Spiel, da die bisherigen Straffungen rasch Wirkung zeigen sollten und die Inflation bald fallen dürfte, so ihre Argumentation. Das britische Pfund reagierte mit leichten Kursgewinnen auf die Entscheidungen. (awp/mc/ps)