London – Die britische Notenbank setzt ihren Kampf gegen die hohe Inflation mit einer erneuten Zinsanhebung fort. Der Leitzins steigt um 0,25 Prozentpunkte auf 5,25 Prozent, wie die Bank of England am Donnerstag nach ihrer Sitzung in London mitteilte. Ökonomen hatten diesen Schritt erwartet. Weitere Zinserhöhungen schloss die Notenbank nicht aus.
Es ist bereits die vierzehnte Zinserhöhung seit Ende 2021. Seinerzeit hatte der Zins noch knapp über der Nulllinie gelegen. Aktuell rangiert der Leitzins auf dem höchsten Stand seit der Finanzkrise 2008.
Die Entscheidung fiel im geldpolitischen Ausschuss der Bank of England nicht einstimmig. So stimmten sechs Mitglieder für eine Anhebung um 0,25 Prozentpunkte. Zwei Mitglieder sprachen sich für einen grösseren Zinsschritt um 0,50 Prozentpunkte aus. Ein Mitglied war für einen unveränderten Leitzins.
Die Notenbank liess die Tür für weitere Erhöhungen offen. «Sollte es Anzeichen für einen anhaltenden Aufwärtsdruck geben, so wäre eine weitere Straffung der Geldpolitik erforderlich», heisst es in einer Mitteilung der Notenbank. Man werde sicherstellen, dass der Leitzins lange genug restriktiv bleibt. Man wolle die Inflation mittelfristig und nachhaltig auf den Zielwert von zwei Prozent zurückführen.
Hohe Jahresinflation
Die Inflation im Vereinigten Königreich war zwar im Juli zurückgegangen. Die Jahresinflationsrate lag jedoch mit 7,9 Prozent weiter merklich über den Niveaus der Eurozone und den USA. Daher hatte auch eine Minderheit von Ökonomen für eine Zinserhöhung um 0,50 Prozentpunkte für gerechtfertigt gehalten.
Zum Jahresende erwartet die Notenbank eine Inflationsrate von 4,9 Prozent. Unter die Marke von zwei Prozent sollte sie erst im zweiten Quartal 2025 sinken. (awp/mc/pg)