London – Die britische Notenbank intensiviert ihren Kampf gegen die hohe Inflation im Land. Dazu hebt sie ihren Leitzins erneut an und verkleinert ihre durch Wertpapierkäufe aufgeblähte Bilanz. Der Leitzins steigt um 0,25 Prozentpunkte auf 0,5 Prozent, wie die Bank of England am Donnerstag nach der Sitzung des geldpolitischen Ausschusses in London mitteilte. Analysten hatten mit dem Schritt gerechnet.
Es ist die zweite Zinsanhebung auf der Insel in der Corona-Pandemie. Eine erste Straffung hatten die Währungshüter Ende vergangenen Jahres vorgenommen. Hintergrund der strafferen Ausrichtung ist die hohe Inflation im Vereinigten Königreich.
Die Notenbank kündigte zudem an, ihre durch Wertpapierkäufe aufgeblähte Bilanz verringern zu wollen. Dazu sollen die Erträge fälliger Staatsanleihen künftig nicht mehr in neue Anleihen angelegt werden. Unternehmensanleihen sollen sogar verkauft werden. Die Schritte können als zusätzliche Straffung der Geldpolitik angesehen werden.
Weitere Zinsanhebungen
Darüber hinaus liess die Notenbank durchblicken, weitere Zinsanhebungen zur Inflationsbekämpfung durchführen zu wollen. Eine zusätzliche Straffung sei in den kommenden Monaten angebracht, soweit sich die Wirtschaft erwartungsgemäss entwickele, teilte der geldpolitische Ausschuss MPC mit.
Die Landeswährung Pfund legte nach den Entscheidungen ebenso zu wie die britischen Kapitalmarktzinsen. Hierzu trug auch bei, dass der Zinsentscheid bei weitem nicht einstimmig fiel: Vier der neun Notenbanker im Ausschuss MPC plädierten für einen noch grösseren Zinsschritt um 0,5 Prozentpunkte. Einstimmig fiel dagegen die Entscheidung, die Anleihe-Reinvestitionen einzustellen. (awp/mc/ps)