Zürich – Die UBS ist aus Sicht des Berner Volkswirtschaftsprofessors Aymo Brunetti nach der Übernahme der Credit Suisse viel zu gross für die Schweiz geworden. Auch eine Abspaltung des Schweizer Geschäfts der Credit Suisse durch die UBS löse das fundamentale Problem nicht, das die Schweiz mit der neuen Megabank hat, sagte Brunetti im Interview mit der «Sonntagszeitung» (Ausgabe, 28.05.).
«Die Bilanz der UBS ist nach der Übernahme der Credit Suisse gemessen an der Wirtschaftsleistung viel zu gross für die Schweiz», sagte der Vater der «Too big to fail»-Regulierung weiter. «Wir hatten in der Vergangenheit zweimal einen Grossunfall mit Grossbanken. Wir können uns das Risiko schlicht nicht noch ein drittes Mal leisten.»
Banken seien krisenanfällig und Krisen könne man nicht ausschliessen, fuhr Brunetti fort. «Was aber nicht mehr passieren darf, ist, dass sie gerettet werden müssen. Eine Bank muss in Konkurs gehen können.» Die staatliche Rettung einer Bank widerspreche jeglichen marktwirtschaftlichen Regeln.
Die UBS müsse daher verkleinert werden, forderte Brunetti. Falls sich die Bank nicht darauf einlasse, müsse die Schweiz in Kauf nehmen, dass die UBS ihren Hauptsitz ins Ausland verlagert. Als weiteren Ansatz, der jedoch die Grundfrage des in Konkurs gehen zu können nicht abschliessend kläre, sieht Brunetti den Aufbau von Eigenkapital. (awp/mc/ps)