Bundesanwaltschaft stellt Ermittlungen zum Fall-Bastos ein
Bern – Die Bundesanwaltschaft (BA) hat alle Untersuchungen zu den Ereignissen um den Geschäftsmann Jean-Claude Bastos und seine Firma Quantum Global Group eingestellt. Damit sehen sich Bastos und seine Firma vom Vorwurf der Geldwäscherei entlastet.
Mit der Einstellung aller Ermittlungen habe Bastos einen weiteren Schritt in Richtung seiner vollständigen Rehabilitierung erreicht, teilte dessen Firma Quantum Global am Donnerstag mit. Die gegen Bastos und die in Zug ansässige Quantum Global Group erhobenen Anschuldigungen seien unbegründet. Die Ermittlungen seien per 27. Juni eingestellt worden.
Die Einstellung der Ermittlungen gegen Unbekannt folge auf die Freilassung des schweizerisch-angolanischen Geschäftsmannes aus der Haft in Angola Ende März. Zuvor hatten die angolanischen Behörden alle Anklagen gegen Bastos fallen gelassen. Er vereinbarte damals mit dem Staatsfonds des Landes eine gütliche Einigung.
Verfahren Ende April 2018 eröffnet
Wie die BA auf Anfrage den Nachrichtenagentur Keystone-SDA bestätigte, wurde das Verfahren per Ende Juni eingestellt. Die BA hatte das Strafverfahren gegen Unbekannt wegen des Verdachts der Geldwäscherei im Zusammenhang mit möglichen Straftaten gegen das Vermögen des angolanischen Staatsfonds und der angolanischen Nationalbank (BNA) Ende April 2018 eröffnet.
Weil mit der Freilassung Bastos der Nachweis einer Vortat entfiel, konnte Geldwäscherei in der Schweiz von der BA auch nicht mehr nachgewiesen werden, wie die BA weiter mitteilte.
Im März hatte der englische High Court eine weltweite Einfrierung der Konten von Quantum und Bastos abgewiesen. In der Schweiz gab die Bundesanwaltschaft daraufhin eingefrorene Konten der Quantum Group frei.
Panama Papers brachten Fall ins Rollen
Der Fall Bastos war durch die Veröffentlichung der Paradise Papers im Herbst 2017 losgetreten worden. Bastos hatte gemäss der durch ein Recherchenetzwerk publik gemachten Daten einer panamaischen Anwaltskanzlei in Angola unter der Regentschaft des Ex-Präsidenten José Eduardo dos Santos einen lukrativen Vermögensverwaltungsauftrag vom Staatsfonds erhalten.
Dabei wurden Mittel auch in ein von Bastos persönlich betriebenes Hafenprojekt investiert, in dem zeitweise auch SBB-Verwaltungsratpräsidentin Monika Ribar mittat. Im Zuge der Enthüllungen gegen Quantum-Global trat Alt Bundesrätin Ruth Metzler aus dem Beirat der Gruppe zurück.
Nach einem Regierungswechsel wurde Bastos in Angola Veruntreuung und Geldwäsche vorgeworfen. Bastos sass dort von Ende September 2018 bis im März 2019 in Untersuchungshaft. (awp/mc/pg)