Bundesbank-Vize Buch wird oberste Bankenaufseherin der EZB
Brüssel – Die Vizepräsidentin der Deutschen Bundesbank, Claudia Buch, wird oberste Bankenaufseherin der Europäischen Zentralbank (EZB). Die EU-Länder nahmen am Donnerstag einen entsprechenden Entschluss an, wie aus einer Mitteilung hervorgeht. Buch wird demnach vom 1. Januar 2024 an für fünf Jahre an der Spitze der EZB-Bankenaufsicht stehen.
Die Bankenaufsicht sei eine tragende Säule der Bankenunion, sagte Buch am Donnerstag: «Auf diesem Fundament werde ich aufbauen und dazu beitragen, dass der Bankensektor resilient bleibt und den Bürgerinnen und Bürgern Europas dient.»
Die Bestätigung der Personalie durch die EU-Staaten war der letzte notwendige Schritt, nachdem das EU-Parlament sich schon Anfang Oktober für Buch ausgesprochen hatte. Die aus Paderborn stammende Ökonomin folgt auf den Italiener Andrea Enria. Die Amtszeit an der Spitze des sogenannten Supervisory Boards ist auf fünf Jahre begrenzt und kann nicht verlängert werden.
Die EZB-Bankenaufsicht («Single Supervisory Mechanism»/SSM) war 2014 als Lehre aus der globalen Banken- und Finanzkrise geschaffen worden. Einheitliche Regeln für die grössten Geldhäuser im Euroraum sollen für mehr Stabilität im Finanzsystem sorgen.
Buch war zuvor Leiterin des Instituts für Wirtschaftsforschung Halle (IWH) und viele Jahre als «Wirtschaftsweise» im Beratungsgremium der Bundesregierung tätig. Seit Mai 2014 gehört sie dem Vorstand der Bundesbank an. Deren Präsident Joachim Nagel bezeichnete die Entscheidung für Buch als eine Ehre für die Deutsche Bundesbank: In dieser Funktion werde Buch «mit ihrer grossen Kompetenz und ihrer umfassenden Erfahrung für Stabilität im Bankensystem stehen». (awp/mc/ps)