BVG-Geschäft Swiss Life: Volumensteigerung und tiefere Kosten

BVG-Geschäft Swiss Life: Volumensteigerung und tiefere Kosten
Bruno Pfister, designierter VR-Präsident Credit Suisse Asset Management (Schweiz) AG. (Copyright: Swiss Life Holding)

Bruno Pfister, CEO Swiss Life Holding. (Copyright: Swiss Life)

Zürich – Die Swiss Life hat 2013 im Kollektivlebengeschäft das Volumen deutlich gesteigert und die Kosten gesenkt. Wie die Gruppe bereits im Rahmen des Konzern-Geschäftsabschlusses Ende Februar bekannt gegeben hatte, wuchsen die Prämieneinnahmen im BVG-Geschäft um 13% auf 7,37 Mrd CHF. Dabei sei die Nachfrage der KMU nach der von der Swiss Life angeboten Vollversicherungslösung unverändert hoch geblieben, heisst es in der Mitteilung vom Montag. Die Versicherten hätten auch von einer starken Anlagerendite von 3,7% profitiert.

Die Kosten für die administrative Durchführung sowie der Aufwand für Beratung und Betreuung im BVG-Geschäft konnte die Swiss Life im vergangenen Jahr um 9,3% senken und die Versicherten hätten auch von einer starken Anlagerendite von 3,7% profitiert, heisst es weiter. Die Gesamtverzinsung der Altersguthaben im Überobligatorium lag bei 2,2%, im Obligatorium bei 1,7%. Derweil liege die Ausschüttungsquote (Legal Quote) an die Versicherten mit 93,1% wiederum über den gesetzlichen Mindestanforderungen von 90%. Die Vollversicherungslösung biete den Unternehmen einen Rundumschutz, für den sie auch bereit seien einen «angemessenen» Preis zu bezahlen, erklärte Stahel weiter. Die von den Lebensversicherungen gebotenen Garantien stellen laut Stahel sicher, dass in der Pensionskasse der Betriebe keine finanziellen Lücken und somit für die Unternehmer keine Nachschusspflichten entstehen.

Solide Anlagerendite
Mit den Kapitalanlagen habe die Swiss Life im BVG-Geschäft mit 2,0 Mrd CHF einen «ansprechenden» Nettoertrag erzielt nachdem 2012 (2,4 Mrd) ein «ausserordentlich gutes Jahr» gewesen sei. Die Nettoanlagerendite ging auf 3,66% von 4,67% zurück, bewege sich aber weiterhin auf «gutem» Niveau, versicherte Stahel. In der Asset Allocation machen festverzinsliche Anleihen mit 76,8% (VJ 76,3%) nach wie vor den grössten Teil am Portfolio aus, während Aktien und Anlagefonds lediglich bei 1,1% (0,8%) liegen. Immer wichtiger werden Immobilienanlagen, die mittlerweile einen Anteil von 12,0% (11,4%) aufweisen. Die Gesamtverzinsung der Altersguthaben im Überobligatorium lag bei 2,2%, im Obligatorium bei 1,7%. Damit stehe die Swiss Life im Konkurrenzvergleich auf einem der «vordersten Plätze», so Stahel.

Kosten gesenkt
Auf der Aufwandseite nahmen die Leistungen für Alter, Tod, Invalidität, Freizügigkeit oder Rückkäufe um knapp 2% auf 5,55 Mrd CHF zu. Die technischen Rückstellungen erhöhte Swiss Life zur Stärkung der Bilanz um 953 Mio CHF, damit tätigte die Swiss Life gesamthaft Rückstellungen im Umfang von 3,09 Mrd gegenüber 2,79 Mrd im Vorjahr.

Gleichzeitig habe man dem Überschussfonds mit 317 (VJ 240) Mio CHF mehr zugewiesen. Die Swiss Life verfüge im BVG-Geschäft über eine solide Bilanz, meinte Stahel. Dies diene am Markt als Verkaufsargument, wenn es darum gehe, Neukunden zu gewinnen.

Die Kosten für die administrative Durchführung sowie der Aufwand für Beratung und Betreuung im BVG-Geschäft konnte die Swiss Life im vergangenen Jahr um 9,3% senken. Auf jeden aktiven Versicherten, also jene die noch im Arbeitsprozess sind, entfielen Kosten in der Höhe von 492 (523) CHF. Auf Basis aller Versicherten sank dieser Wert auf 373 (413) CHF.

Unter dem Strich resultierte in der BVG-Betriebsrechnung für die Aktionäre ein Betriebsgewinn von 197 Mio CHF nach 206 Mio im Jahr 2012. Daraus ergebe sich eine Rendite von 6,2%. Derweil liegt die Ausschüttungsquote (Legal Quote) an die Versicherten mit 93,1% wiederum über den gesetzlichen Mindestanforderungen von 90%.

Guter Start – Vorsorgereform mit guten Chancen
Im BVG-Geschäft sei der Start ins neue Jahr geglückt, sagte Hans-Jakob Stahel. Bislang liege das Offertvolumen über jenem vor Jahresfrist. Obwohl in der Schweiz bereits 70 bis 80% der KMU einer Vollversicherungslösung angeschlossen seien, gebe es weiteres Wachstumspotential. So wachse das Geschäft etwa mit der sich positiv entwickelnden Wirtschaft und man gewinne im Wettbewerb Neukunden dazu. «Unser Wachstum wird 2014 jedoch nicht auf dem hohen Niveau von 2013 liegen», sagte Stahel.

Auch die Kosten dürften im laufenden Jahr nicht mehr ganz so stark sinken wie noch im letzten Jahr. Damals hatte vor allem die Einführung eines neuen IT-Systems massgeblich zur Kostensenkung beigetragen. Über Prozessoptimierungen will man die Kosten Schritt für Schritt weiter senken.

Mit Blick auf die vom Bundesrat an die Hand genommene Reform «Altersvorsorge 2020» stellte Stahel fest, dass sich die meisten Vorschläge in der Vernehmlassung als «tragfähig» erwiesen haben und die Reform im weiteren politischen Prozess und vor dem Volk Chancen habe. Damit die Finanzierung der Altersvorsorge langfristig gesichert bleibe, müsse man die Legal Quote auf aktuellem Niveau belassen und die vom Bundesrat vorgeschlagene Reduktion des BVG-Umwandlungssatzes von 6,8% auf 6,0% vornehmen, fordert der Lebensversicherer.

Technische Rückstellungen um 953 Mio CHF erhöht
Ausserdem seien die technischen Rückstellungen um 953 Mio CHF erhöht worden. Gleichzeitig habe man aber auch dem Überschussfonds 317 Mio zugewiesen, womit den Versicherten auch in Zukunft hohe Überschüsse ermöglicht werden sollen.

Swiss Life setze sich für eine langfristige und sichere Finanzierung der Altersvorsorge ein, so die Mitteilung. Dafür müssten aber die Mindestquote auf aktuellem Niveau belassen und die vom Bundesrat anlässlich der Reform «Altersvorsorge 2020» vorgeschlagenen Massnahmen zum BVG-Mindestumwandlungssatz, die eine Kürzung von 6,8% auf 6,0% vorsieht, umgesetzt werden, fordert der Lebensversicherer.

An der Börse tendieren die Aktien der Swiss Life am Montagnachmittag mit 0,9% im Plus während der Leitindex (SPI) um 0,39% nachgibt.(awp/mc/ps/cs)

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