München – In immer mehr Staaten der Welt wird Cannabis zum privaten Gebrauch legalisiert. Auch in Deutschland plant die Ampelregierung gemäss ihres Koalitionsvertrags einen solchen Schritt. Ein vom Institut für interdisziplinäre Sucht- und Drogenforschung (ISD Hamburg) erstelltes Gutachten soll die Freigabe wissenschaftlich beleuchten und fachkundig untermauern.
Derweil deutet die Stimmung am Markt in Form sinkender Börsenwerte darauf hin, dass das im Markt für Cannabis bzw. THC- oder CBD-haltige Produkte steckende Potenzial unterschätzt wird.
Breites Portfolio an Produkten birgt Potenzial
Es ist vor allem die grosse Vielfalt von unterschiedlichen Produkten, die dem Cannabismarkt so grosses Potenzial verleihen. Schon allein der Markt für medizinisches Cannabis wächst jedes Jahr stetig. Im Jahr 2021 gab es in Deutschland etwa 90.000 Menschen, die für eine Cannabis-Therapie in Frage kommen würden. Die Situation der Betroffenen wird aber dadurch erschwert, dass sich noch zu wenige Schulmediziner auf das Thema Cannabis-Therapie einlassen. Trotz dieser Hürden lag der Gesamtumsatz in diesem Marktsegment im Jahr 2021 bei 185 Millionen Euro, Tendenz weiter steigend.
Bedenkt man, dass es weltweit mehr als 300 Millionen Menschen gibt, die unter Schmerzen, Schlafstörungen oder Angstzuständen leiden und sehr oft auf der Suche nach Alternativen zu den bisher erhältlichen, meist verschreibungspflichtigen und sehr nebenwirkungsstarken Arzneimitteln sind, zeigt sich das Potenzial alleine in diesem Bereich.
Neben diesem bereits seit 2017 freigegebenen Markt gibt es aber noch den für Produkte, in denen Cannabinoide (CBD) enthalten sind. Cannabis gilt seit 2021 laut UNO nicht mehr als Droge, und CBD wird von der Europäischen Union nicht länger als Betäubungsmittel eingestuft. Das ist eine wichtige Grundlage für die Entstehung eines Cannabis-Marktes jenseits des eigentlichen Hauptprodukts.
Mit CBD-haltigen Produkten für die Bereiche Gesundheit, Beauty, Wellness oder Nahrungs- und Genussmittel konnte der legale europäische Cannabis-Markt 2020 etwa 230,7 Millionen Euro umsetzen. Laut Prognosen soll sich der Umsatz im europäischen Raum bis 2026 auf 3,44 Milliarden Euro erhöhen, der weltweit erzielte Gesamtumsatz im Jahr 2027 soll sich gar auf ca. 72,7 Milliarden US-Dollar summieren.
Unternehmen wollen ihre Marktposition sichern
Ein Aspekt, den viele deutsche Unternehmen stärker berücksichtigen sollten, ist ihr Marktanteil am Cannabismarkt der Zukunft. Die eigene Position sichern können Unternehmen nur, wenn sie möglichst präsent sind und sich möglichst breit aufstellen, wie es etwa SynBiotic SE vollbracht hat. Das als Dachgesellschaft fungierende Unternehmen hat sich durch den Erwerb oder mittels Beteiligungen an solchen zu einem Konzern entwickelt, der sich von der Forschung bis zum Vertrieb in sämtlichen Teilbereichen entlang der Cannabis-Wertschöpfungskette positioniert hat. So ist SynBiotic SE, ein an der Börse gelisteter Konzern, durch die Weitsicht seines Geschäftsführers Lars Müller inzwischen zu einem der führenden europäischen Unternehmen in diesem Bereich avanciert.
Neuer Cannabis-Markt „beyond Cannabis“
Vor allem das von SynBiotic-Geschäftsführer Lars Müller verfolgte Ziel, sich nicht nur auf Cannabis, sondern auch auf Produkte „beyond Cannabis“ zu setzen, ist zukunftsweisend. Er hat einen Fokus auf die Entwicklung CBD-haltiger Produkte gelegt, für die nicht aus Hanf gewonnenes CBD genutzt wird. Das Cannabinoid stammt aus Pflanzen wie Kakao oder Hopfen, deren Cannabinoid-Anteile bisher unbeachtet bleiben, jetzt aber immer mehr in den Fokus rücken.
Solche Produkte auf natürlicher Basis gibt es in der Medizin, Pharmakologie, Nahrungsergänzung, Wellness und Lifestyle bereits. Gerade solche Produkte können zu Gamechangern werden und den gesamten Cannabis-Markt neu ordnen.
Gelingt es einem deutschen Unternehmen wie SynBiotic, das ebenfalls an entsprechenden Stoffen forscht und grosse Fortschritte macht, CBD-Produkte aus Nicht-Hanf auf dem deutschen Markt zu platzieren, würde dies sicher weitere Impulse nach sich ziehen. Auf diese Weise ließe sich die „Cannabis-Starre“, in der sich der Markt noch befindet, lösen. Die deutschen Cannabis-Unternehmen sollten mit Blick auf die vermutlich bald realisierte Legalisierung darauf achten, dass sie nicht zu unbedeutenden Statisten degradiert werden. Es gilt, sich einen Anteil am Kuchen zu sichern, den der Cannabis-Markt für alle Beteiligten im Ofen namens Legalisierung backen wird. (Syn/mc/hfu)