Zürich – Die Cembra Money Bank übernimmt die Swissbilling SA, eine vor allem in der französischsprachigen Schweiz tätige Anbieterin von Rechnungsfinanzierungen. Das Unternehmen mit Sitz in Lausanne soll innerhalb des Cembra-Konzerns als selbstständiges Unternehmen unter eigenem Namen weitergeführt werden. Der Kaufpreis beträgt «unter 10 Mio CHF».
Mit der Übernahme wolle die Cembra Money Bank ihre Position als führende Konsumkreditanbieterin in der Schweiz ausbauen, teilte die Bank am Freitag mit. Alle Mitarbeitenden von Swissbilling würden übernommen, die bestehenden Kundenbeziehungen blieben von der Übernahme unberührt. Und das derzeitige Swissbilling-Management werde sich weiter aktiv an der Geschäftsführung beteiligen.
Die Cembra Money Bank erhalte mit der Übernahme «Zugang zu einer erstklassigen Technologieplattform» und könne ihr Produktangebot für Einzel- und Grosshändler erweitern. «Neben Privatkrediten und Kreditkarten können wir unseren Kunden nun auch Lösungen für Rechnungsfinanzierungen anbieten», wird CEO Robert Oudmayer in der Mitteilung zitiert.
Die Übernahme werde die Tier-1-Kernkapitalquote des Konzerns per Transaktionsvollzug um 0,1% verringern, heisst es weiter. Die Transaktion soll voraussichtlich im ersten Quartal 2017 vollzogen werden.
«Doch noch etwas zum Kaufen gefunden»
Am Markt wirft die Transaktion angesichts der bescheidenen Grössenordnung kaum Wellen. In den vergangenen Monaten hatte Cembra-CEO Oudmayer mehrfach darauf hingewiesen, dass das Institut angesichts seiner komfortablen Finanzierung auf der Suche nach Übernahmen sei. Nun habe Cembra «doch noch etwas zum Kaufen gefunden», heisst es etwas spöttisch im ZKB-Kommentar. In eine neue Liga katapultiere der Deal das Institut aber noch nicht.
Bei der Bank Vontobel zeigt sich der zuständige Analyst dennoch überzeugt, dass Swissbilling für Cembra beim Ausbau ihrer Marktposition «gewisse Wachstumsimpulse» setzen kann. Der Einfluss auf die Ertragsaussichten werde aber moderat bleiben, heisst es zudem bei Helvea Baader. (awp/mc/ps)