Zürich – Die Cembra Money Bank hat im Geschäftsjahr 2019 den Gewinn weiter gesteigert. Die auf die Vergabe von Konsumkrediten spezialisierte Bank steigerte die Ausleihungen an die Kunden nicht zuletzt wegen der Übernahme der Konkurrentin Cashgate im vergangenen Jahr stark.
Der Reingewinn legte im vergangenen Jahr um 3 Prozent auf 159,2 Millionen Franken zu, wie die Cembra Money Bank am Freitag mitteilte. Die Aktionäre sollen am Gewinn über eine Dividende auf Vorjahreshöhe von 3,75 Franken profitieren, was einer Ausschüttungsquote von 68 Prozent entspricht.
Steigende Privatkredite
Die Konsolidierung der Cashgate per Anfang September 2019 führte zu einem Anstieg der Nettoforderungen gegenüber Kunden um 37 Prozent auf 6,6 Milliarden Franken. Ohne die Berücksichtigung der Cashgate-Übernahme wären die Forderungen noch um 6 Prozent angestiegen, so die Bank.
Im Privatkreditgeschäft kletterten die Nettoforderungen um 39 Prozent auf 2,6 Milliarden Franken (+2 Prozent ohne Cashgate). Im Bereich Fahrzeugfinanzierung lagen die Nettoforderungen gar um 48 Prozent über dem Vorjahreswert auf 2,9 Milliarden (+7 Prozent ohne Cashgate).
Erneut ein schnelles Wachstum zeigte das Kreditkartengeschäft, wo die Cembra Money Bank unter anderem mit dem Detailhändler Migros die Cumulus-Karten herausgibt. Hier erhöhten sich die Nettoforderungen um 9 Prozent auf 1,0 Milliarden Franken. Die Anzahl der herausgegebenen Kreditkarten belief sich Ende des Jahres auf 984’000 Stück, was einem Anstieg von 10 Prozent gegenüber dem Vorjahr entsprach.
Wachsende Kommissionserträge
Der Nettoertrag lag um 9 Prozent über dem Vorjahreswert bei 479,7 Millionen Franken. Dabei erhöhte sich der Zinserfolg dank der Übernahme und wegen der höheren Kreditkartenvolumen um 7 Prozent auf 332 Millionen Franken. Der Ertrag aus Kommissionen und Gebühren stieg um 14 Prozent auf 147,7 Millionen Franken.
Der Geschäftsaufwand erhöhte sich im vergangenen Jahr allerdings ebenfalls deutlich mit einem Plus von 20 Prozent auf 231,8 Millionen Franken. Der Personalaufwand erhöhte sich nicht zuletzt wegen der 180 neuen Vollzeitstellen – davon 134 Mitarbeitende von Cashgate.
Auch der Sachaufwand stieg wegen der Cashgate-Integration und laufenden Investitionen in Technologie um über einen Viertel an. Das Aufwand-Ertrags-Verhältnis verschlechterte sich in der Folge auf 48,3 Prozent (VJ 44%).
Mit den Finanzergebnissen hat die Bank die Erwartungen von Analysten übertroffen. Diese hatten im Durchschnitt (AWP-Konsens) einen Nettoertrag von 471 Mio Franken sowie einen Gewinn von 156 Millionen erwartet. Die Dividende hatten sie allerdings unverändert bei 3,75 Franken prognostiziert.
Weitere Investitionen
Die Integration von Cashgate verläuft laut der Mitteilung planmässig: Im Dezember 2019 zogen alle Mitarbeitenden vom Cashgate-Hauptsitz an den Hauptsitz von Cembra um. Seit 1. Januar 2020 laufe das Automobilgeschäft von Cembra auf einem einzigen System, die Marke Cashgate werde für das Online-Angebot für Privatkredite weitergeführt. Bis April 2020 sollen alle Cashgate-Filialen konsolidiert sein, das Unternehmen werde dann 17 Filialen in der Schweiz betreiben.
Wie Cembra weiter schreibt, wird der Verwaltungsrat an der Generalversammlung vom April Thomas Buess als neues VR-Mitglied vorschlagen. Der frühere Swiss Life-Finanzchef und heutige Swiss Life-Verwaltungsrat ersetzt Ben Tellings, der per Ende 2019 zurückgetreten war. Dezember 2019 zurückgetreten war.
Weiteres Wachstum 2020
Für 2020 erwartet Cembra «weiterhin profitables Wachstum in allen Geschäftsbereichen». Die Kosten der Integration von Cashgate dürften teilweise durch Synergien aus der Übernahme wettgemacht werden, heisst es.
Unter Annahme eines unveränderten wirtschaftlichen Umfelds geht das Unternehmen von einem Ergebnis zwischen 5,75 Franken und 6,05 Franken pro Aktie (2019: 5,53 Franken) aus. Ab 2021 erwartet Cembra aufgrund der Übernahme von Cashgate weiterhin eine Beschleunigung des Gewinnwachstums durch einen zusätzlichen Reingewinn von jährlich 25 bis 30 Millionen Franken. (awp/mc/kbo)