Cembra übernimmt Byjuno im Bereich Zahlen per Rechnung
Zürich – Die Konsumkreditbank Cembra kauft das Schweizer Unternehmen Byjuno. Der Anbieter für Bezahllösungen auf Rechnung soll mit der Tochter Swissbilling zusammengeführt werden.
Für 60 Millionen Franken werde Byjuno übernommen, teilte Cembra am Freitag mit. Ein Aktienkaufvertrag zum Erwerb der Byjuno AG und ihrer Schwestergesellschaft Intrum Finance Services AG von der Intrum AG sei unterzeichnet worden. Als Teil der Transaktion sei mit Intrum zudem eine Zusammenarbeit für Inkasso und Kreditinformationen vereinbart worden. Den Abschluss der Transaktion erwartet Cembra im vierten Quartal 2022.
Der Kauf sei ein weiterer Schritt zum Ausbau des Produktangebots im Bereich «Embedded Finance» und des «Buy Now, Pay Later»-Geschäfts, heisst es. Cembra verspricht sich von der Akquisition ab 2023 einen positiven Beitrag zum Nettoergebnis: Ohne Berücksichtigung von einmaligen Integrationskosten in der Höhe von 4 bis 5 Millionen Franken in den Jahren 2022 und 2023 dürfte ab 2023 jährlich ein zusätzlicher Reingewinn von mindestens 6 Millionen anfallen. Bis spätestens 2026 will Cembra im Geschäft mit so genannten Rechnungskauflösungen einen Reingewinn von 10 bis 20 Millionen erreichen.
Kombiniert rund 1200 Händler
Byjuno soll mit der Tochtergesellschaft Swissbilling zusammengeführt werden. Byjuno wurde den Angaben zufolge 2014 gegründet und beschäftigt rund 45 Mitarbeitende. Das Rechnungsvolumen lag 2021 bei 408 Millionen Franken. Swissbilling wurde 2011 in Lausanne gegründet und 2017 von Cembra übernommen. Das Unternehmen betreut mehr als 900 Händler in der Schweiz.
Die Angebote beider Unternehmen für insgesamt rund 1200 Händler in der Schweiz sollen fortgeführt werden, so Cembra. Zahlung per Rechnung sei in der Schweiz die beliebteste Zahlungsform bei Käufen, die nicht im Laden stattfinden. Cembra erwartet in diesem Markt in der Schweiz weiterhin ein zweistelliges Wachstum.
Christian Stolz, der derzeitige CEO von Byjuno, soll das kombinierte Unternehmen leiten. Swissbilling-Chef Jean-Christophe Calmes wird sein Stellvertreter.
Positives Update zum Geschäftsgang
Derweil bestätigte Cembra auch den Ausblick für das laufende Jahr und die Mittelfristziele. Für die Jahre 2022 bis 2023 wird eine Eigenkapitalrendite von 13 bis 14 Prozent angestrebt und ab 2024 von über 15 Prozent. Für 2022 soll eine Dividende von mindestens 3,85 Franken ausgeschüttet werden.
Im dritten Quartal habe sich die «positive Geschäftsentwicklung» fortgesetzt, heisst es. Für das Jahresviertel rechnet die Bank mit einem Anstieg des Nettoertrags um 3 Prozent im Vergleich zur Vorjahresperiode bei einem Anstieg der Kommissions- und Gebühreneinnahmen um 10 Prozent. Im Kreditkartengeschäft erwartet Cembra ein Ertragswachstum von 8 Prozent. (awp/mc/pg)