CFT-CEO Patrick Combes.
Zürich – Die Compagnie financière Tradition AG (CFT) hat im vergangenen Jahr über einen Drittel weniger verdient. Belastet wurde das Ergebnis nicht nur durch das tiefere Geschäftsvolumen sondern auch durch einen Abschreiber auf immateriellen Vermögenswerten. Daneben wurde der Broker durch weitere ausserordentliche Aufwendungen zurückgebunden. Vor diesem Hintergrund hat die Konzernführung die Dividende gestutzt.
Beeinträchtigt wurde das Ergebnis der Gruppe in der zweiten Jahreshälfte zudem durch die japanische Tochtergesellschaft Gaitame, die im zweiten Halbjahr eine deutliche Abschwächung des Geschäftsvolumens hinnehmen musste. Demgegenüber verzeichnete das Geschäft bei den professionellen Intermediär-Dienstleistungen im zweiten Semester nur einen geringfügigen Rückgang von 1,1% und im vierten Quartal eine stabile Entwicklung, wie die Gruppe am Freitag in einer Mitteilung schreibt.
Umsatz sinkt um 10,5%
Vor diesem Hintergrund sank der Umsatz im vergangenen Geschäftsjahr – wie bereits bekannt – um 10,5 % auf 1’210,4 Mio CHF. Auf operativer Stufe brach das Ergebnis um knapp 57% auf 52,1 Mio CHF ein. Darin enthalten sind Ausgaben in Höhe von 20,3 Mio CHF im Zusammenhang mit der Abschreibung eines immateriellen Vermögenswertes, die im April 2011 abgeschlossen wird, sowie anderen ausserordentlichen Aufwendungen inkl. Restrukturierungskosten von 17,2 Mio CHF. Im Vorjahr profitierte das Betriebsergebnis noch vom Verkauf von Beteiligungen, der 32,0 Mio CHF in die Kassen spülte.
70 Mio Franken Vorsteuergewinn
Unter Ausschluss der Sonderfaktoren resultierte ein Betriebsergebnis von 89,6 Mio CHF oder 24,5% weniger als im Vorjahr. Die um die Sonderfaktoren bereinigte operative Marge belief sich damit auf 7,4% nach 8,8% auf vergleichbarer Basis im Vorjahr. Auf Stufe Vorsteuergewinn profitierte die Rechnung von einem negativen Goodwill von 17,8 Mio CHF, der aus der Übernahme der Gesellschaft CM Capital Markets in Madrid resultierte. Somit belief sich der Vorsteuergewinn auf 70,0 Mio CHF, was einem Rückgang von knapp 44% entspricht.
Dividende auf 5 Franken gekürzt
Unter dem Strich verdiente der Interdealer Broker 2010 im Vergleich zum Vorjahr nach Abzug der Minderheitsanteile mit 40,9 Mio CHF rund 37% weniger als im Vorjahr. Vor Minderheiten waren es 50,3 Mio CHF oder 36% weniger als 2009. Vor diesem Hintergrund wird die Dividende auf 5,00 CHF je Aktie gekürzt. Im Vorjahr schüttete die Gruppe noch eine Dividende von 8,00 CHF je Aktie aus. Das konsolidierte Eigenkapital wird per Ende 2010 mit 382,1 Mio CHF ausgewiesen.
Keine Guidance für 2011
Eine konkrete Guidance für das laufende Jahr gab der Broker nicht ab. Im Januar und Februar 2011 verzeichnete die Gruppe bei den professionellen Intermediär-Dienstleistungen zu konstanten Wechselkursen allerdings eine Zunahme beim Umsatz von 5,0%. Für die gesamten Aktivitäten beträgt der Anstieg 0,8%, wie der Interdealer Broker schreibt. Zudem will die CFT im laufenden Jahr ihre Kostensenkungsmassnahmen vorantreiben. Bereits im vergangenen Jahr resultierten gemäss dem Broker animalisierte Nettoeinsparungen in der Höhe von 30,0 Mio CHF. Im Fokus steht zudem die Weiterentwicklung der Handelsplattform Trad-X, die Mitte März lanciert wurde. (awp/mc/upd/ss)