Privatversicherer mit weiterem Wachstum im Nichtlebengeschäft

Urs Arbter

SVV-Direktor Urs Arbter. (Foto: SVV)

Zürich – Die Schweizer Privatversicherer blicken auf ein von Stabilität geprägtes Jahr 2024 zurück. Während die Prämieneinnahmen im Bereich der Nichtlebensversicherung gestiegen sind, fielen sie im Lebengeschäft leicht zurück, wie der Schweizerische Versicherungsverband (SVV) am Mittwoch mitteilte.

«Keine Überraschung, aber ein Zeichen für die Stabilität der Branche», fasste SVV-Direktor Urs Arbter das Jahr vor Medienvertretern zusammen. Die Nichtlebenprämien seien laut Hochrechnung um 3,6 Prozent auf 16,3 Milliarden Franken angewachsen, wobei es sich in erster Linie um ein von Kosten getriebenes Wachstum gehandelt habe.

Damit setzte sich das Wachstum der letzten beiden Jahre fort. Im 2022 und 2023 hatte der Nichtlebenbereich der Privatversicherer jeweils um 3 Prozent zugelegt. Das durchschnittliche Wachstum der letzten zehn Jahre belief sich auf jährlich 1,6 Prozent.

Anstieg in Motorsparte
Im vergangenen Jahr hätten derweil im Motorfahrzeugbereich steigende Preise für Reparaturen und Ersatzteile dazu geführt, dass die Prämien in der Motorfahrzeughaftpflicht (+3,7%) erstmals seit langem wieder angestiegen seien, hiess es weiter. Gar einen Anstieg um 4,7 Prozent erreichten die Anbieter von Kaskoversicherungen.

Kräftig legte auch das Volumen in der Feuer-, Elementarschaden- und Sachschadenversicherung (+5,9%) zu. Dafür waren steigende Versicherungssummen verantwortlich. In der Berufs- und allgemeinen Haftpflichtversicherung wiederum hätten strengere Versicherungsbedingungen (+2,3%) für steigende Prämien gesorgt, hiess es.

Im Vergleich zu den Vorjahren dezent fiel der Anstieg in der Unfallversicherung (+1,5%) aus. Der SVV begründet dies mit einem im Vergleich zu den Vorjahren weniger starken Lohnwachstum. In ähnlichem Ausmass legten die Einnahmen in der Krankentaggeld- (+1,7%) oder der Einzelkrankenversicherung (+1,3%) zu. Das Gesamtgeschäft der Krankenzusatz- und Unfallversicherung weist ein Volumen von 16,6 Milliarden Franken aus.

Rückgang im BVG-Geschäft
Die Lebensversicherung verzeichnete ein sinkendes Prämienvolumen (-1,3% auf 22,5 Mrd), was aber technische Gründe hat. In der beruflichen Vorsorge (-2,4%) hielt 2024 der Trend zur Teilautonomie an. Dort werden, anders als mit der Vollversicherung, nicht alle Einnahmen (v.a. Sparprämien) in der Rechnung eines Versicherers erfasst. Das Einzellebensgeschäft wuchs um 0,7 Prozent.

Der SVV feiert in diesem Jahr mit seinen rund 70 Mitgliedfirmen und deren rund 50’000 Mitarbeitenden das 125-Jahr-Jubiläum. Zu Jahresbeginn kehrte mit Axa Schweiz eine der grössten Versicherungen zurück in den Verband. Die Tochter des französischen Konzerns war Ende 2020 aufgrund politischer Differenzen ausgetreten. (awp/mc/pg)

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