Chinas Staatspräsident Hu Jintao.
Wien – China hat Europa in der Finanzkrise Hilfe in Aussicht gestellt. «Alle Länder sitzen in einem Boot. Wir müssen zusammenhalten, damit sich Europa erholt» sagte Chinas Handelsminister Chen Deming nach Angaben der Nachrichtenagentur APA am Montag in Wien. Beim «Österreichisch-Chinesischen Wirtschaftsforum» im Rahmen des Staatsbesuchs von Chinas Staats- und Parteichef Hu Jintao versprach Chen nach Informationen der Agentur «tatkräftige Unterstützung».
Staatspräsident Hu Jintao erklärte bei einem Pressetermin in der Hofburg, China sei bereit, mit Europa zur Wiederbelebung der Weltwirtschaft zusammenzuarbeiten. Er würdigte die «strategische Partnerschaft» zwischen China und der Europäischen Union. China beobachte die Entwicklung in der Finanzkrise aufmerksam. «Wir sind sicher, dass Europa die Kompetenz hat, die Schwierigkeiten zu überwinden», hielt der chinesische Präsident fest.
Hu Jintao zwei Tage in Österreich
Er machte keine Angaben über mögliche chinesische Investitionen in Europa. Journalistenfragen waren nicht zugelassen. Der Chef des Euro-Rettungsschirms EFSF, Klaus Regling, hatte am Freitag in Peking für Investitionen in Anleihen von Euro-Krisenländern geworben. China gab sich bislang zurückhaltend. Der chinesische Staatspräsident war am Montag vom österreichischen Bundespräsidenten Heinz Fischer zu einem zweitägigen Besuch empfangen worden. Er kam mit einer grossen Wirtschaftsdelegation nach Wien, um den 40. Jahrestag der Aufnahme der diplomatischen Beziehungen zwischen Österreich und China zu feiern. Dabei wurden sieben Abkommen zur verstärkten Zusammenarbeit in den Bereichen Wirtschaft, Handel, Umweltschutz, Bildung und Kultur unterzeichnet.
Teilnahme am G20-Gipfel
Der Besuch fand unter umfangreichen Sicherheitsvorkehrungen statt. Vor dem Burgtheater demonstrierte am Morgen eine Gruppe von Regimekritikern, Tibet-Aktivisten und Tierschützern. Die Protestaktionen seien friedlich verlaufen, sagte ein Polizeisprecher der dpa. Hu Jintao sollte in Wien mit dem österreichischen Bundeskanzler Werner Faymann und Nationalratspräsidentin Barbara Prammer zusammentreffen und am Dienstag nach Salzburg weiterreisen. Danach will Hu am Gipfel der 20 führenden Industrie- und Schwellenländer (G20) in Cannes teilnehmen. (awp/mc/ps)