Chinas Banken senken Kreditzinsen
Peking – Die chinesischen Banken senken ihre Kreditzinsen und verschaffen der global zweitgrössten Volkswirtschaft damit etwas Rückenwind. Wie die chinesische Notenbank am Montag in Peking mitteilte, sinkt der einjährige Kreditzins der Banken um 0,05 Prozentpunkte auf 3,8 Prozent. Es ist die erste Reduzierung seit Frühjahr 2020. Der Satz für fünfjährige Ausleihungen beträgt dagegen unverändert 4,65 Prozent.
Die Angaben beziehen sich auf die «Loan Prime Rate» (LPR), die sich aus dem mittelfristigen Leitzins der Notenbank (MLF) und einem von den Banken selbst festgelegten Aufschlag ergibt. Da der Leitzins zuletzt nicht verändert wurde, kommt die Zinssenkung von Seiten der Kreditinstitute. Obwohl die LPR kein reiner Leitzins der Zentralbank ist, gilt sie als entscheidend für die Finanzierungskonditionen in der Volksrepublik.
Die Zinssenkung dürfte die chinesische Konjunktur stützen, allerdings nur sehr moderat, kommentierte das Analysehaus Pantheon Macroeconomics. Die chinesische Wirtschaft spürt derzeit einigen Gegenwind. Neben der Corona-Pandemie lasten auf der Wirtschaft erhebliche Probleme mehrerer Immobilienunternehmen, darunter das Schwergewicht Evergrande. Um für Entlastung zu sorgen, hatte die Notenbank die Mindestreserve, die Banken aus Sicherheitsgründen vorhalten müssen, Anfang Dezember reduziert. (awp/mc/pg)