Peking – Die chinesische Notenbank hat in der Krise um den Immobilienkonzern Evergrande ihr Schweigen gebrochen. Die von der finanziellen Schieflage des Konzerns ausgehenden Risiken für das Finanzsystem seien kontrollierbar, sagte ein Sprecher der Notenbank am Freitag auf einer Pressekonferenz. Es sei unwahrscheinlich, dass sich die Krise von Evergrande auf andere Bereiche ausdehne. Die Zentralbank rief allerdings die Banken des Landes dazu auf, für eine stabile Kreditversorgung der Immobilienunternehmen des Landes zu sorgen.
Am Morgen hatte die Nachrichtenagentur Bloomberg unter Berufung auf Insider berichtet, dass die Regierung in Peking die Vergabe von Immobilienkredite erleichtert habe, um die Gefahr eines Übergreifens der Evergande-Krise auf die Finanzmärkte klein zu halten. Demnach habe die Finanzaufsicht einigen Grossbanken im vergangenen Monat aufgetragen, die Kreditvergabe für Immobilienkredite zu beschleunigen.
Die Krise rund um Evergrande lastet auf dem chinesischen Finanz- und Immobilienmarkt. Der Handel mit Aktien des hoch verschuldeten chinesischen Immobilienriesen und seiner Hausverwaltung an der Börse in Hongkong ist seit dem 4. Oktober ausgesetzt. Unterdessen halten sich Spekulationen über Rettungsmassnahmen wie einen Einstieg eines anderen grossen chinesischen Konzerns. Bei den Zinszahlungen für Anleihen von Evergrande kam es zuletzt mehrfach zu Verzögerungen. (awp/mc/pg)