Chinas Zentralbank senkt wichtigen Zins erstmals seit 2016

Chinas Zentralbank senkt wichtigen Zins erstmals seit 2016
Chinas ehemaliger Notenbankgouverneur Yi Gang.

Shanghai – Angesichts der sich abschwächenden Konjunktur hat die chinesische Zentralbank erstmals seit 2016 einen wichtigen Zins gesenkt. Der Satz für mittelfristige Darlehen an Finanzinstitutionen (MLF) wurde um fünf Basispunkte auf 3,25 Prozent gekappt, wie die People’s Bank of China am Dienstag bekanntgab.

Der Schritt könnte darauf hinweisen, dass die Notenbank in ein paar Wochen den neuen Referenzzins LPR (loan prime rate) den dritten Monat in Folge senken könnte. Dieser liegt derzeit bei 4,20 Prozent, ist an den MLF gekoppelt und wird am 20. jeden Monats festgelegt.

Chinas Wirtschaft wächst so langsam wie seit fast 30 Jahren nicht. Der Volksrepublik macht der Handelskrieg mit den USA zu schaffen, aber auch die schwächere Nachfrage nach seinen Exportprodukten in anderen Regionen. Die Zentralbank hatte bereits angekündigt, weitere Schritte zur Stützung der Konjunktur einzuleiten.

Auch Wachstum im Dienstleistungssektor schwächelt
Inzwischen scheint sich auch das Wachstum im Dienstleistungssektor abzukühlen, der mehr als die Hälfte der Wirtschaftsleistung in der Volksrepublik ausmacht und mit dem die Fürhung in Peking eigentlich die Schwäche in der Industrie ausgleichen will.

Der Caixin/Markit-Index für den Dienstleistungssektor fiel im vergangenen Monat auf 51,1 von 51,3 im September. Er liegt damit zwar immer noch über der Marke von 50 Punkten, ab der das Barometer Wachstum signalisiert, aber zugleich auf dem tiefsten Stand seit acht Monaten. Der Index für beide Sektoren zusammengenommen stieg auf 52 Punkte im Oktober von 51,9 im September. (awp/mc/ps)

People’s Bank of China

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