Citigroup-CEO Vikram Pandit.
New York – Die Euro-Schuldenkrise macht auch der US-Grossbank Citigroup zu schaffen. Das Investmentbanking-Geschäft sei im dritten Quartal zurückgegangen, berichtete das Kreditinstitut am Montag in New York. Wegen der unsicheren Lage halten sich viele Investoren zurück – den Banken entgehen dadurch Einnahmen. Als Stütze erwies sich das Privatkundengeschäft. Insgesamt schnitt der Branchenriese besser ab als erwartet. Vorbörslich stieg der Kurs um gut 2 Prozent.
Dank eines Buchungstricks – der Neubewertung eigener Schulden – konnte das Wall-Street-Haus seinen Gewinn im Vergleich zum Vorjahreszeitraum allerdings um 74 Prozent auf unterm Strich 3,8 Milliarden Dollar (2,8 Mrd Euro) hochschrauben. Positiv erwies sich zudem, dass die Ausfälle bei den vergebenen Krediten an Eigenheim-Besitzer anhaltend zurückgehen.
Positive Buchungseffekte
Allein 1,9 Milliarden Dollar schrieb sich die Bank gut, in dem sie wie zuvor bereits Konkurrent JPMorgan und auch die Schweizer Grossbank UBS ihre alten Schulden besser bewertete. Möglich wird dies ausgerechnet, weil die Bank wegen der schlechteren Lage der Branche für aufgenommenes Geld inzwischen höhere Risikoaufschläge bezahlen muss als noch vor einigen Monaten. Zum Bilanzstichtag hat Citigroup auch die schon länger bestehenden Kredite zu den aktuellen Bedingungen bewertet. Den Vorteil der alten Kreditkonditionen gegenüber den neuen konnte sie sich nun als Gewinn gutschreiben.
Siebter Quartalsgewinn in Folge
Für die Citigroup war es der siebte Quartalsgewinn nacheinander. In den Jahren 2008 und 2009 hatte die Bank noch 29,3 Milliarden Dollar Verlust gemacht und musste vom US-Staat mit 45 Milliarden Dollar gerettet werden. «Citi steuert weiter durch eine herausfordernde Wirtschaft», sagte Bankchef Vikram Pandit am Firmensitz in New York. Er hatte die Citigroup nach ihrem Beinahe-Kollaps in der Finanzkrise 2008 neu sortiert und im Wesentlichen auf das klassische Bankgeschäft zurechtgestutzt. (awp/mc/upd/ps)