New York – Die US-Grossbank Citigroup will nach einem überraschenden Quartalsverlust mittelfristig 20’000 Arbeitsplätze streichen. Bei der Vorlage der Jahresbilanz berichtete Bankchefin Jane Fraser am Freitag von einem «enttäuschenden» Schlussquartal mit einem Verlust von 1,8 Milliarden US-Dollar.
Für 2024 stellte sie einen Wendepunkt in Aussicht, da die Bank mit der bereits geplanten Straffung ihrer Strukturen und der Trennung von Geschäftsteilen vorankomme. Fraser hatte einen umfangreichen Umbau der Bank im September angekündigt. So will sie die Zahl der Management-Ebenen von 13 auf nur noch 8 verringern. Die 20’000 Stellen auf der Streichliste entsprechen gut acht Prozent der zuletzt rund 239’000 Jobs bei der Citigroup.
1 Mrd. Dollar für Abfindungen und Neuorganisation
Mit den Kürzungen will Fraser die Rendite aufs materielle Eigenkapital der Bank bis zum Jahr 2027 auf mindestens elf Prozent nach oben treiben. 2023 lag sie bei knapp fünf Prozent. Zunächst kostet der Umbau aber Geld: Für 2024 rechnet das Management mit einer Milliarde Dollar an Sonderkosten für Abfindungen und Neuorganisation. Trotzdem sollen die Kosten der Bank in diesem Jahr von zuletzt 56,4 Milliarden auf 53,5 bis 53,8 Milliarden Dollar zurückgehen.
Im abgelaufenen Jahr steigerte Citigroup die Erträge trotz der hohen Zinsen lediglich um vier Prozent auf 78,5 Milliarden Dollar. Zudem legte sie deutlich mehr Geld für drohende Kreditausfälle zurück. Der Überschuss brach auch wegen des Verlusts im Schlussquartal um 38 Prozent auf 9,2 Milliarden Dollar ein. So muss die Bank 1,7 Milliarden in den Einlagensicherungsfonds einzahlen, der wegen des Zusammenbruchs zweier US-Institute im vergangenen Jahr hatte einspringen müssen. (awp/mc/pg)