New York – Die US-Grossbank Citigroup hat im ersten Quartal von einem regen Handel an den Finanzmärkten profitiert. Der Gewinn legte im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 17 Prozent auf unterm Strich 4,1 Milliarden Dollar zu, wie das Geldhaus am Donnerstag in New York berichtete. Das war mehr als Analysten erwartet hatten. Vorbörslich stieg die Aktie leicht.
Der gute Lauf vom Ende des vergangenen Jahres habe sich am Anfang 2017 fortgesetzt, erklärte Bankchef Michael Corbat. «Sowohl die Erträge im Geschäft mit institutionellen Kunden, als mit Privatkunden haben sich erhöht.» Konzernweit stiegen die Ertäge – also die gesamten Einnahmen – um 3 Prozent auf 18,1 Milliarden Dollar. Besonders kräftig legte das wichtige Anleihengeschäft zu mit einem Plus von 19 Prozent.
Die Citigroup hat sich damit ähnlich gut geschlagen wie Marktführer JPMorgan Chase. Den grossen Banken kommen die politischen Unsicherheiten und Umwälzungen zugute wie die Wahlen in Europa oder zuvor die Wahl Donald Trumps zum US-Präsidenten. Denn die Spieler am Finanzmarkt müssen sich laufend neu positionieren. Die Banken verdienen am regen Handel über Gebühren. Zudem profitieren die Banken auf dem US-Heimatmarkt von steigenden Zinsen sowie dem guten Lauf der Wirtschaft, der zu einer vermehrten Kreditnachfrage führt.
Wells Fargo verdient trotz Scheinkonten-Skandal Milliarden
Und auch die Grossbank Wells Fargo verdient trotz eines Skandals um fingierte Konten weiter gut. Im ersten Quartal blieb der Überschuss verglichen mit dem Vorjahreswert stabil bei 5,5 Milliarden Dollar. Die Prognosen der Analysten wurden damit übertroffen. Bei den Erlösen enttäuschte das Geldhaus die Erwartungen hingegen mit einem Rückgang um ein Prozent auf 22 Milliarden Dollar. Die Aktien fielen vorbörslich zunächst um rund zwei Prozent.
Wells Fargo hatte im September eingeräumt, dass Angestellte über Jahre in grossem Stil von Kunden unautorisierte Spar- und Kreditkarten-Konten eingerichtet hatten. Tausende Mitarbeiter wurden deshalb gefeuert, auch Vorstandschef John Stumpf musste seinen Hut nehmen. Zuletzt hatte die Bank sich mit Sammelklägern auf einen Vergleich über 110 Millionen Dollar geeinigt. US-Behörden hatten zuvor bereits Bussgelder von mehr als 185 Millionen Dollar verhängt. Weitere Strafen könnten folgen. (awp/mc/pg)