Zürich – Die 22 Regionalbanken der Clientis Gruppe haben im Geschäftsjahr 2010 trotz des Margendrucks im Zinsengeschäft den Bruttogewinn halten können. Unter dem Strich resultierte gar eine leichte Zunahme des Konzerngewinns um 2,3% auf 57,5 Mio CHF. Die Hypothekarausleihungen, das Kerngeschäft der Mitgliedsbanken, stiegen mit einer Zunahme von 4,8% etwas stärker als der Marktdurchschnitt.
Der von den Mitgliedsbanken erwirtschaftete Gesamtertrag bildete sich um 0,4% auf 257,1 Mio CHF zurück, wie die Clientis Gruppe am Freitag mitteilte. Ursache war ein Ertragsrückgang im Handelsertrag wegen der Währungsentwicklung. Im wichtigsten Geschäft, dem Zinsengeschäft, verbesserte sich der Erfolg dagegen leicht um 0,3% auf 212,0 Mio CHF. Trotz des Margendrucks sei die Bruttozinsmarge nur leicht zurückgegangen, betont die Clientis Gruppe. Der Geschäftsaufwand reduzierte sich um 0,6% auf 171,0 Mio CHF. Während sich der Personalaufwand wegen Neueinstellungen in der Kundenberatung erhöhte, sank der Sachaufwand. Unter dem Strich resultierte ein Bruttogewinn von 86,1 Mio CHF, was einer Zunahme von 0,1% gegenüber dem Vorjahr entspricht.
Eigenmitteldeckungsgrad auf satten 205%
Die Bilanzsumme der 22 Mitgliedsbanken lag – angeglichen um den Abgang einer Bank aus der Gruppe – mit 15,3 Mrd CHF um 3,0% über dem Vorjahr. Der Eigenmitteldeckungsgrad verbesserte sich um 2,6 Prozentpunkte auf 205%, womit er mehr als das Doppelte des vorgeschriebenen Werts betrage. Die Ausleihungen erhöhten sich um 4,3% auf 13,6 Mrd CHF, gezogen von den Hypothekarausleihungen, die sich auf 12,9 Mrd CHF (+4,8%) beliefen. Die gesamten Kundengelder stiegen mit einem Plus von 1,8% auf 11,1 Mrd CHF langsamer an. Allerdings seien die Spareinlagen, mit denen der grösste Teil der Ausleihungen finanziert werde, um 6,3% auf 7,8 Mrd CHF angestiegen, betont die Clientis Gruppe.
2011: Ergebnis in Vorjahreshöhe erwartet
Für das laufende Jahr rechnet die Gruppe mit einem Bruttogewinn und einem Konzernergebnis auf der Höhe des Vorjahres, wie es weiter heisst. Die Migration auf die Bankenplattform Finnova ist bisher von der Clientis Bernerland Bank per Anfang 2011 vollzogen worden, die anderen Institute sollen innert Jahresfrist folgen. Derweil will die Gruppe ihre Strategie überprüfen, wie der Mitteilung weiter zu entnehmen ist: In einem Strategieprojekt definiere der Verwaltungsrat die künftige Marktposition mit der Optimierung der Geschäftsfelder sowie die strukturelle Ausgestaltung der Clientis AG und der Gruppe. (awp/mc/ps)