Coomerzbank-CEO Martin Blessing.
Frankfurt am Main – Gut zweieinhalb Jahre nach dem Kauf der Dresdner Bank will die Commerzbank in den nächsten Monaten mit der Bereinigung des Filialnetzes der beiden Grossbanken beginnen. Ab Mitte 2011 sollen knapp 400 «Filialpärchen», also jeweils doppelt vorhandene Standorte, zusammengelegt werden.
Dies heisst es in dem am Dienstag veröffentlichten Geschäftsbericht des Frankfurter Dax-Konzerns. «Bis zum Jahr 2012 soll dieser Prozess und damit die Integration abgeschlossen sein.» Von den 1600 Filialen werden nach früheren Angaben damit 1200 übrigbleiben. Für das laufende Jahr veranschlagt der Konzern die Aufwendungen für die Integration der Dresdner Bank mit rund 200 Millionen Euro, nach mehr als 400 Millionen Euro im vergangenen Jahr. Schon in diesem Jahr soll die Zusammenführung der beiden Grossbanken 1,5 Milliarden Euro Kostensynergien einbringen, das wären 300 Millionen Euro mehr als 2010.
2011: Operatives Ergebnis «deutlich über Vorjahr» erwartet
Nach der Rückkehr in die Gewinnzone im vergangenen Jahr strebt die Commerzbank für dieses Jahr nach dem internationalen Bilanzstandard IFRS ein operatives Ergebnis an, «das signifikant über dem des Jahres 2010 liegt». Die Bank bestätigte damit ihre bisherige Prognose. Das Jahr 2010 schloss die Commerzbank nach IFRS mit 1,4 Milliarden Euro Überschuss ab, ein Jahr zuvor standen noch 4,5 Milliarden Euro Verlust in den Büchern. Das Engagement der Commerzbank in Staatsanleihen wackeliger Euro-Staaten (Portugal, Spanien, Italien, Irland und Griechenland) belief sich Ende des Jahres auf insgesamt 17 Milliarden Euro. Das waren drei Milliarden Euro weniger als ein Jahr zuvor. (awp/mc/ps)