Apple Pay dürfte zum hiesigen Platzhirschen avancieren.
Zürich – Seit heute früh, dem 07.07.2016 ist Apple Pay in der Schweiz – dem nun mehr siebten Land – verfügbar. Über die NFC-Schnittstelle von iPhones, iPads und der Apple Watch lässt sich der Bezahldienst bereits an rund 100’000 Orten in der Schweiz nutzen – einziger Wehrmutstropfen, es sind erst drei Kartenanbieter mit von der Partie. Ein erstes Statement geben Jean-Claude Frick, Digital-Experte, und Marc Parmentier, Banken-Experte von comparis.ch.
Das Handling ist denkbar einfach – nach eigenem Test dauert die Hinterlegung der Kreditkarte rund 10 Sekunden. Die App «Apple Wallet» einmal geöffnet, erscheint ab heute der Hinweis auf Apple Pay. Mit einem Klick auf diesen Banner wird man aufgefordert, die Angaben seiner Kreditkarte zu hinterlegen Ist bereits eine Kreditkarte mit dem Apple-Account verknüpft, wird sogar nur noch die Sicherheitsnummer abgefragt. Ansonsten wird diese kurzerhand mit der Kamera eingescannt. Je nach Kreditkartenausgeber muss dann noch – via SMS oder einem kurzen Telefonat mit der Servicestelle – einmal kurz quergecheckt werden. Ist dies geschehen, kann mit folgenden Geräten munter eingekauft werden:
- iPhone 6s, iPhone 6s Plus, iPhone 6, iPhone 6 Plus, iPhone SE und der Apple Watch.
- In Apps kann zusätzlich auch mit dem iPad Pro, iPad Air 2, iPad mini 4 und iPad mini 3 bezahlt werden.
Dominator
«Apple Pay wird den Markt in der Schweiz bald dominieren. Bis Ende Jahr dürften Coop und Migros ebenfalls Apple Pay Transaktionen erlauben. Während die Schweizer Banken und die Postfinance mit Twint (Zusammenschluss von Twint und Paymit) noch den Start im Herbst vorbereiten, ist Apple Pay ab sofort verfügbar. Die hohe iPhone Dichte in der Schweiz wird massgeblich zum Erfolg von Apple Pay beitragen. Wie die Smartphone-Verbreitungsstudie von comparis.ch zeigte, steigt Apple mit einer Verbreitung von 54% in der Schweiz als Schwergewicht in den Ring», so Jean-Claude Frick, Digital-Experte von comparis.ch.
Hat Twint das Nachsehen?
Auch Marc Parmentier, Bankenexperte bei comparis.ch, sieht mit der Lancierung von Apple Pay die lokale Konkurrenz in arger Bedrängnis. Noch sind zwar erst die Kartenausgeber Swiss Bankers, Cornèrcard und Bonuscard.ch. mit an Bord. Aber auch im Heimatland von Apple Pay startete der Dienst 2014 mit gerade mal sechs Banken – nun sind es rund 2500. Laut Marc Parmentier hat sich Apple damit am Schweizer Markt in die Pole Position gebracht: «Der Zusammenschluss von Paymit und Twint zum neuen Schweizer Bezahldienst Twint ist möglicherweise zu spät erfolgt. Twint, das erst im Herbst startet – sofern die Wettbewerbshüter grünes Licht geben – dürfte einen schweren Stand haben, sich gegen Apple zu behaupten. » (comparis.ch/mc/ps)