Crédit Agricole schreibt im Q4 tiefrote Zahlen

Jean-Paul Chifflet

Jean-Paul Chifflet, Generaldirektor Crédit Agricole.

Paris – Die Schuldenkrise in Europa und Kosten für den geplanten Stellenabbau haben die französische Grossbank Crédit Agricole im vierten Quartal tief in die roten Zahlen gedrückt. Zwischen Oktober und Ende Dezember stehe ein Verlust von rund drei Milliarden Euro in den Büchern, teilte die Bank am Donnerstag in Paris mit. Damit schnitt die Bank etwas schlechter ab als von Experten erwartet.

Durch den hohen Verlust im letzten Quartal muss das Institut erstmals seit seiner Gründung im Jahr 2001 einen Jahresverlust hinnehmen. 2011 habe das Minus knapp 1,5 Milliarden Euro betragen – 2010 hatte die Bank noch 3,6 Milliarden Euro verdient.

Griechenland-Krise trifft Crédit Agricole gleich doppelt
Die Crédit Agricole ist von der anhaltenden Krise in Griechenland gleich zweimal getroffen. Zum einem hält sie wie die meisten Konkurrenten griechische Staatsanleihen, deren Wert im Laufe des Jahres immer wieder nach unten korrigiert werden mussten. Nach den jüngsten Beschlüssen der Regierungen erhöhten die Franzosen ihre Wertberichtigung auf die Griechen-Papiere auf 74 Prozent. Zudem ist die Crédit Agrciole über die Beteiligung Emporiki vor Ort vertreten.

Abbau von 2’350 Stellen belastet mit 500 Mio Euro
Die gesamten Belastungen aus den Problemen in Griechenland beliefen sich 2011 auf fast 2,4 Milliarden Euro. Dazu kamen noch Abschreibungen auf Beteiligungen an der spanischen Bankinter und der Banco Espirito Santo (BES) in Portugal, die sich auf 2,5 Milliarden Euro summierten. Die Einmalaufwendungen für den im vierten Quartal eingeleiteten Abbau von 2.350 Stellen schlugen mit rund 500 Millionen Euro zu Buche. (awp/mc/ps)

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