Zürich – Die Credit Suisse-Aktien setzen am Montag an der Schweizer Börse ihre Talfahrt fort und sind erstmals in ihrer Geschichte unter die Marke von 3 Franken abgesackt. Auf den Titeln lastet, dass sie erstmals ohne Bezugsrechte für neue Aktien aus der Kapitalerhöhung gehandelt werden. Der Kursrückgang ist allerdings deutlich höher als der Wert der separat an der Börse gehandelten Bezugsrechte.
Die Credit Suisse-Aktien sackten bis Handelsschluss um 9,3 Prozent auf 3,01 Franken ab, wobei sie bis kurz nach Eröffnung auf ein neues Allzeittief von 2,955 Franken gefallen waren. Die seit Montag separat an der SIX kotierten Bezugsrechte, die zum Kauf der neuen Aktien berechtigen, wurden um gegen 10.00 Uhr zu 0,141 Franken gehandelt, so dass der Kursrückgang der CS-Aktie nur rund zur Hälfte mit dem Abgang zu erklären ist.
Im Rahmen der am Mittwoch vergangener Woche beschlossenen Kapitalerhöhung haben bestehende Aktionäre für jede von ihnen gehaltene Aktie ein Bezugsrecht erhalten. Insgesamt sieben Bezugsrechte berechtigen nun zum Kauf von zwei neuen CS-Aktien zum Preis von 2,52 Franken.
Kapitalerhöhung soll 4 Mrd Franken einbringen
Mit der Kapitalerhöhung für die bestehenden Aktionäre will die schwer angeschlagene Grossbank rund 2,24 Milliarden Franken erlösen. Bereits am Freitag waren die Aktien der Kapitalerhöhung für «qualifizierte Aktionäre» an die Börse gelangt. Diese Erhöhung, an der unter anderem die neue Grossaktionärin Saudi National Bank teilgenommen hat, brachte der CS weitere 1,76 Milliarden Franken an neuem Kapital.
Die Credit Suisse-Aktien befinden sich seit dem vergangenen Mittwoch in einem anhaltenden Abwärtstrend. Damals hatte die CS im Vorfeld ihrer ausserordentlichen Generalversammlung einen neuen Milliardenverlust für das vierte Quartal sowie hohe Abflüsse von Kundengeldern angekündigt.
Vor allem die massiven Abflüsse von Kundenvermögen im «Wealth Management»-Geschäft sind von Beobachtern mit grosser Beunruhigung aufgenommen worden, da damit der Grossbank ihre Ertragsbasis wegschmilzt. Gemäss Medienberichten können derweil vor allem die UBS und Morgan Stanley im asiatischen Raum von Kundenabgängen der CS profitieren. Am Wochenende versuchte derweil der Schweiz-Chef der Credit Suisse in den Medien zu beruhigen. Im Heimmarkt hat die CS nur rund 1 Prozent der Vermögensbasis verloren. (awp/mc/pg)